Unterwegs im Norden der Stadt
Die St.Veiter Vorstadt: Die Feldkirchner Straße an der Mündung in den Ring

28Bilder

Verkehr sowie eine hohe Lärm- und Schadstoffbelastung prägen die Einfahrtsstraßen in die St.Veiter Vorstadt, die Feldkirchner Straße und die St.Veiter Straße.  Die Umgestaltung von innerstädtischen Hauptverkehrsstraßen ist für die Stadt eine mehr als große Herausforderung.  Der dynamischen Energie, die  am Ring und an der Feldkirchner Straße einwirkt, nimmt der Architekt und Designer Arkan Zeytinoglu mit seinen beiden wuchtigen Gebäuden die totale Dominanz. 

In der  Feldkirchner Straße an der Mündung in den Ring entsteht und entstand ein modernes Viertel mit dem neuen Bezirksgericht, der neuen Wohnanlage der ARE, dem Kindergarten Neubau und der neuen Turnhalle des Turnvereins Klagenfurt im Herbertgarten.  

Der Architekt und Designer Arkan Zeytinoglu hat das Viertel als gebürtiger Klagenfurter entscheidend mitgestaltet. Er besuchte das Gymnasium in Viktring und studierte von 1986 bis 1994 Architektur an der Technischen Universität Graz. 1988 bis 1989 studierte er Design bei dem Architekten und Künstler Raimund Abraham (New York). 1991 besuchte er die Sommerakademie bei der Architektin Zaha Hadid in Graz. Nach dem Diplom arbeitete er ein Jahr in New York an der Cooper Union (5th  Year Design Studio mit John Hejduk) 

Das neue Bezirksgericht

Mit seinen drei Sockelgeschossen und fünf weiteren Obergeschossen ist das Bezirksgericht weithin sichtbar und steht zeichenhaft in einer inhomogenen Umgebung, die vom Einzugsverkehr geprägt ist. "Die Arbeit bei Gericht ist faszinierend," schreibt der Bezirksrichter Oliver Scheiber:  "Der Einblick in menschliche Schicksale. Die Möglichkeit, ausgestattet mit der richterlichen Unabhängigkeit, gestaltend einzugreifen. (...) Die große Herausforderung, vor der die Justiz steht, ist, für eine durchgehende Modernisierung, das heißt Humanisierung von Kommunikation und Justizabläufen zu sorgen."

Diese Ambitionen einer modernen Gerichtsbarkeit lässt Arkan Zeytinoglu in das Gebäude einfließen:  Durch den bewussten und harmonischen Einsatz von kontrastierenden, reflektierenden, transparenten und weichen absorbierenden Materialien entsteht eine ruhige und unaufgeregte Atmosphäre, die dem Kunden, wie auch dem Mitarbeiter, das Gefühl einer offenen und ansprechenden Verwaltung vermittelt. 

Die Fassade ist ein lebendiges Element und steht in einem ständigen Austausch mit dem Außen- und Innenraum des Gebäudes. Ab Eintritt der Dunkelheit zeigt sich das Bezirksgericht von außen in laufend wechselnden Erscheinungsbildern. Durch unterschiedliche Beleuchtungsvarianten wechselt die Körperhaftigkeit der Volumen und die doppelte Haut des Gebäudes wird spürbar intensiv.

ARE Wohnanlage

Zwischen der Feldkirchner Straße und der Magazingasse hat die ARE Mietwohnungen sowie Gewerbeflächen im Erdgeschoß errichtet. Insgesamt verfügt die Anlage über 112 Wohnungen, die nach Plänen von Arkan Zeytinoglu Architects realisiert wurden. Alle Wohneinheiten verfügen über eine eigene Freifläche in Form von Balkon, Loggia oder Dachterrasse. 

Sobald die Außenanlagen aus dem Winterschlaf erwacht sind, können die Bewohnerinnen und Bewohner im begrünten Hof entspannen während sich die Kinder am Spielplatz austoben. Mit einem Lidl-Supermarkt im Erdgeschoß befindet sich die Nahversorgung in Gehdistanz. Ein Gastronomiebetrieb und ein Dienstleister sind auch ins Gebäude eingezogen, weitere Geschäfte und Gastronomie in der insgesamt rund 2.500 Quadratmeter großen Erdgeschoßzone sollen folgen. 

Landschaftsarchitektur

Die Außenanlagen im Nahbereich des bestehenden Bezirksgerichtes in Klagenfurt und des Wohnbauprojektes wurden von einem Landschaftsarchitekten gestaltet.
Der Neubau wird als städtebauliche Komposition mit dem bereits bestehenden Bezirksgericht verstanden und der Zwischenraum wird als Stadtplatz neugestaltet. Der Platz vor dem Bezirksgericht ist geprägt durch Grüne Puffer. Die Grünen Puffer dienen einerseits zur Wasserspeicherung und Kühlung durch Verdunstung sowie zur Regenwassersammlung in den Rinnen. Die Eingangsbereiche sind adressbildend und weisen eine hohe Aufenthaltsqualität auf. Das bestehende Kunstwerk am Platz wird erneut integriert sowie mehrere Sitzmöglichkeiten werden platziert. Weiters wurde der Hof der Wohnanlage sowie der Parkplatz des Lidl Marktes neugestaltet.   

Ausblick

Der Stadtplanungsberater Jan Gehl sagt, dass das Leben zwischen den Gebäuden genauso wichtig ist wie das Leben in den Gebäuden, und dass die Art und Weise, wie wir bauen, einen großen Einfluss darauf hat. Seine Kernbotschaft, "gute Orte für Menschen zu schaffen", ist von Natur aus nachhaltig. Dazu gehört, dass der Schaffung hochwertiger Orte Vorrang einzuräumen ist. Der öffentliche Raum war immer der Ort, wo sich die Bürger getroffen haben, wo Nachrichten und Informationen ausgetauscht wurden. Man sieht auch, dass die Städte unsicher werden, wenn man keinen lebendigen öffentlichen Raum mehr hat. Das Aufeinandertreffen der Leute und viele kleine und subtile Erfahrungen zu machen ist wichtig. Man ist nicht allein. Im neuen Stadtviertel an der Feldkirchner Straße haben die Bewohner kurze Wege, können zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren. Und sie haben ein großes kulturelles Angebot und viele Läden und Cafés in unmittelbarer Nähe, wobei weitere Betriebe, hier vor allem Cafes, auch Ateliers,  im faszinierenden Arkadenbereich in der Erdgeschoßzone des Wohnbaus durchaus stimmig wären und für Belebung sorgen würden.  

Arkan Zeytinoglu hat keinen Ehrgeiz und Anspruch, am globalen Spiel einer konsumistischen Spektakelarchitektur mitzuspielen, der Gier nach immer neuen Sensationen ohne Rücksicht auf die Brauchbarkeit und Benutzbarkeit der Projekte zu folgen. Er will im jeweils nur fruchtbaren und „chemisch stimmigen“ Dialog mit dem Auftraggeber seine konzeptionelle und künstlerische Vision einer Architektur der Stimmungen und Atmosphären verwirklichen. Es geht ihm um eine „Essenz des Brauchbaren“.

Anzeige
Ein Event für alle: THE LAKE ROCKS SUP FESTIVAL am Faaker See vom 9. -14. Mai.  | Foto: Andy Klotz Fotografie
24

THE LAKE ROCKS SUP Festival 2024
Paddelspaß für alle am Faaker See

Die Stand Up Paddel Welt blickt Anfang Mai wieder auf den Faaker See und macht das THE LAKE ROCKS Festival zu einem Event für jedermann: Es lädt zum Anfeuern, Ausprobieren und Mitpaddeln. FAAKER SEE. Villach wird einmal mehr seinem Ruf als DIE Paddelstadt im Alpen-Adria-Raum gerecht, wenn vom 9. bis 12. Mai 2024 das THE LAKE ROCKS SUP Festival zum dritten Mal in die Draustadt einlädt. Wettkämpfe, Rahmenprogramm und kostenlose Testmöglichkeiten bieten ein abwechslungsreiches Programm für...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.