Hat er Ironman-Sieg gepachtet?

An sein Versprechen „So lange ich gewinne, komme ich nach Kärnten zurück“ hat sich der belgische Triathlet Marino Vanhoenacker (33) – seit seinem ersten Antritt beim „Kärnten Ironman Austria“ im Jahr 2006 – stets gehalten. Der Seriensieger vom Wörthersee gilt auch heuer als Top-Favorit.

WOCHE: Noch vier Tage bis zu ihrem fünften Ironman Austria. Sind Sie schon nervös?
Marino Vanhoenacker: In Klagenfurt bin ich nie so nervös wie bei anderen Rennen. Ich kann es schwer erklären, aber als ich das erste Mal nach Kärnten kam, hat es einfach „Klick“ gemacht.

Was ist für Sie das Besondere in Kärnten?
Einfach alles. Die tolle Organisation, die einzigartige Stimmung und Unterstützung der Zuschauer sowie natürlich die Strecke. Ich habe das Gefühl, als ob sie speziell für mich gemacht wurde. Kärnten ist seit 2006 ein spezieller Ort in meinem Leben und meiner Karriere.

Wie bereiten Sie sich noch auf Sonntag vor?
Ich bin bereits vor zwei Wochen mit meiner Familie angereist. Die Vorbereitung für einen Ironman ist immer die gleiche, aber hier scheint es immer besser zu klappen. Ich schaue mir nochmal die Strecke an, obwohl es hier eigentlich nicht notwendig ist (lacht) und mache noch Urlaub. Die Tage kurz vor dem Rennen werden dann stressiger. Am Tag davor gehe ich kurz ins Wasser, maximal eine halbe Stunde aufs Rad und vielleicht kurz laufen. Das wars.

Ihr heuriges Ziel?
Natürlich mein fünfter Sieg! Ich komme her, um zu gewinnen. Meine Tochter Jilke (6) sagt immer: „Papa, mach dir keine Sorgen, am großen See hast du noch nie verloren.“

Knacken Sie nach dem Streckenrekord von 2009 (8:01:38) die Acht-Stunden-Marke?
Dafür muss alles passen. Ich konnte mich hier jedes Jahr steigern und bin der Acht-Stunden-Marke immer eine Minute näher gekommen. Vielleicht muss ich beim Marathon ein bisschen mehr pushen, vielleicht geht es sich heuer dann aus.

Welches Wetter würden Sie sich wünschen?
Für eine schnelle Zeit wäre Folgendes ideal: Heiß und windstill bzw. Rückenwind auf dem Rad und Regen beim Marathon, dann kann ich schneller laufen. Im Wasser spielt das Wetter für mich keine Rolle.

Wen sehen Sie als stärkste Konkurrenz?
Heuer wird es sicher enger als in den letzten vier Jahren. Der Niederösterreicher Michael Weiss hat 2010 als erster Österreicher einen Ironman gewonnen und ist in meiner stärksten Disziplin, dem Radfahren, ebenfalls sehr stark. Und der Südafrikaner James Cunnama läuft sehr schnell.

An was denken Sie auf der Strecke?
An das Rennen selber und was die Gegner machen. Vor allem aber an mich selber und was mein Gefühl sagt. Wenn man ganz fokussiert ist, dann spürt man die acht Stunden gar nicht.

Ihre Tochter startet heuer beim Kids-Ironman...
Sie wollte bereits 2009 mitmachen, hatte aber Angst vor den Fischen im See (lacht).

Der Eiserne:
Name: Marino Vanhoenacker
Beruf: Triathlet
Nationalität: Belgien
Geburtstag: 19. Juli 1976
Erfolge: Vanhoenacker startete 2001 bei seinem ersten Ironman (Florida, Platz 5). Bis heute gewann er sieben, vier davon in Klagenfurt.

Jub