Sportklettern
Klettertrainer Hausherr weiß, worauf es ankommt
Hannes Hausherr ist von klein auf begeisterter Kletterer. Er ist im Boulderama Klagenfurt als Routensetzer tätig und trainiert Kinder für den Wettkampfsport.
KLAGENFURT (sas). Der 51-jährige Feldkirchner Hannes Hausherr lebt sein Hobby im Berufsleben aus. Im Boulderama in Klagenfurt ist er als Routensetzer tätig und betreut das Villacher Wettkampfteam. "Um Erfolg zu haben, sollte man recht früh mit dem Klettern anfangen", informiert der Experte. Zu seiner Zeit war Klettern und Bouldern noch lange kein Trendsport. Auch Hallen gab es kaum welche.
In den Bergen daheim
Schon als Kind war er mit seinem Vater gerne in den Bergen unterwegs und entdeckte so seine Leidenschaft zum Klettern. "Gesteckte Routen gab es kaum, es ging einfach eine Felswand hinauf", lacht Hausherr. Zuhause wurden dann Boulder-Routen am Dachboden nachgebaut und eifrig geübt. Anfang der 90er-Jahre entwickelte sich Klettern immer mehr zu einem Wettkampfsport. Hausherr selbst hat zwar an einigen Meisterschaften selbst teilgenommen, wurde Landesmeister im "Speed-Bewerb", hat sich jedoch entschieden, das Sportklettern zu lehren. Seit nunmehr 30 Jahren gibt Hausherr Kurse und ist im Fachverband für Wettklettern als Routensetzer tätig. Seit 2007 ist er in der Alpenvereinsakademie als Ausbilder tätig. Nebenbei gibt der Kletterprofi auch Yoga- und Kletterkurse am USI Klagenfurt. "Die beiden Sportarten ergänzen sich optimal", so Hausherr.
Talente trainiert
Beim Training bemerkt Hausherr, wer Talent mitbringt. Nicolai Uznik und Mattea Pötzi sind zwei bekannte Namen der Sportkletterszene, die beide unter anderem von Hausherr trainiert wurden. Pötzi gewann heuer die Europacup-Gesamtwertung im Bouldern. Derzeit sieht er auch viel Potenzial bei Timo Uznik. Mit gesamt 18 Teilnehmern startete dieser am Wochenende beim A-Cup in Innsbruck.
Hemmschwelle ist höher
Sportklettern ist in Kletterhallen und auch outdoor möglich. "Draußen ist die Hemmschwelle wesentlich höher", weiß Hausherr. Eigentlich ohne Grund, denn auch in einer Kletterhalle kann jeder Fehler sogar tödlich enden. Sichern ist das Wichtigste und sollte gut gelernt sein. Ein Restrisiko bleibt. "Beim Sportklettern dient das Seil nur der Sicherheit, jeder muss selbst hinauf kommen, ganz ohne Hilfsmittel", sagt Hausherr. Ein Sturztraining nimmt zusätzlich Angst. "Auch Höhenangst ist überwindbar", sagt der Experte. Was man zum Klettern braucht: Bewegungsgefühl und Spaß am Sport. Klettern ist eine komplexe Sportart, jede Bewegung ist anders.
Weiters wichtig sind Balance, Ausdauer und Kraft. Langweilig wird Sportklettern nie, weiß Hausherr, denn: "Es gibt immer schwierigere Routen."
Erfolgreich beim Austriacup
Vergangenes Wochenende fand in Innsbruck der Austriacup statt, wo auch die Teilnehmer aus Kärnten erfolgreich abschnitten.
Im Schülerbewerb der U14 erreichten Marlene Rieger und Nicolai Uznik je einen dritten Platz.
Zur Person:
Hannes Hausherr ist leidenschaftlicher Kletterer seit 1985. Werdegang:- 1988-1996: Studium in Biologie und Geoinformatik
- 1999-2004: Leitung des Klagenfurter Wettkampfteams
- 2001-2003: Leitung der Kletterhalle in Klagenfurt
- Seit 2001: Im Fachverband für Wettklettern als Routensetzer und Trainer tätig
- Seit 2002: Kursleiter an der USI-Klagenfurt mit Kletter- und Yogakursen
- Seit 2004: Betreuung des Villacher Wettkampfteams
- Seit 2016: Im Boulderama als Routensetzer tätig. Zudem ist er Lebens- und Sozialberater
Wettklettern in Kärnten
Das Kletter-Spektrum reicht vom Gesundheits- und Freizeitsport bis hin zum Klettern als Wettkampfsport. Aktueller Landestrainer: Simon SagmeisterEs gibt drei Wettkampf-Disziplinen:
- Bouldern: ohne Seil
- Lead: Mit Seil eine schwierige Route hinauf klettern
- Speed: Eine bekannte Route so schnell wie möglich hochklettern
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