Müdes Chelsea mit viel Mühe zum Remis
Der WAC knöpft im Testspiel vor rund 28.000 Fans dem FC Chelsea ein 1:1 ab. Chelsea-Coach Jose Mourinho: ,,Wir hatten schwere Beine."
CLAUDIO TREVISAN
KLAGENFURT. 28000 Zuseher im Klagenfurter Wörthersee-Stadion - ein Bild mit Seltenheitswert. Das Testspiel zwischen Bundesligist WAC und Premier-League-Klub FC Chelsea hat es möglich gemacht. Fußball wurde in der Landeshauptstadt, zumindest für einen Abend, wieder zelebriert.
Und das, obwohl Chelseas Star-Trainer Jose Mourinho so einige seiner Weltklasse-Leute nicht einsetzte. Immerhin ließ er Größen Petr Cech, John Terry und Branislav Ivanovic über 90 Minuten auflaufen, setzte allerdings auf viele junge Talente.
Dass der WAC mit den Londonern dennoch auf Augenhöhe agierte, überraschte. Ein Klassen-Unterschied war nicht zu erkennen. Nachdem die eine WAC-Garnitur (WAC-Trainer Didi Kühbauer ließ alle Spieler ran) in der ersten Halbzeit wenig zuließ, zeigte die andere nach Seitenwechsel mehr Zug zum Tor.
So kam es, dass Wolfsbergs Brasilo Silvio (nach Kopf-Vorlage von Neo-Stürmer Attila Simon) in der 55. Minute gar auf 1:0 stellte. Hauchdünn, denn Cech erwischte den Ball um Zentimeter hinter der Linie.
Trotz einiger gute Aktionen (Silivo, Wernitznig!) zog sich Chelsea nach dem Treffer zum 1:1-Endstand von Jeremie Boga (84.) aber noch halbwegs positiv aus der Affäre. Dass die Londoner mitten in der Vorbereitung stecken, war aber nicht zu übersehen ...
Start-Aufstellung, Chelsea:
Cech, Ivanovic, Zouma, John Terry, Filipe Luis, Van Ginkel, Matic, Salah, Baker, Brown, Bamford.
Ersatzbank: Beeney, Delac, Ake, Romeu, Chalobah, Christensen, Swift, Boga, Solanke.
RZ Pellets WAC, 1. Halbzeit:
Kofler, Standfest, Sollbauer, Drescher, Baldauf; Putsche, Weber; Seebacher, Zulj, Jacobo; Trdina.
WAC, 2. Halbzeit:
Dobnik; Berger, Rnic, Drescher (87. Seidl), Palla; Hüttenbrenner, Schwendinger; Kerhe, Silvio, Wernitznig; Simon.
Stimmen zum Spiel:
Jose Mourinho, Chelsea-Trainer: ,,WAC war ein sehr guter Gegner, aber wir waren extrem müde. Jeder einzelne meiner Spieler. Filipe Luis wollte nicht einmal mehr die Linie entlanglaufen, weil er so schwere Beine hatte. Aber das ist doch ganz normal in der Vorbereitung. Wir fühlen uns hier jedenfalls sehr wohl - Trainingsbedingungen, Hotel und auch unser erster Gegner WAC sind top."
John Terry, WAC: ,,Der WAC hat wirklich sehr gut gepresst, es uns nicht leicht gemacht. Ich wünsche ihnen alles Gute für die Zukunft und glaube, dass sie eine gute Saison spielen werden."
Dietmar Riegler, WAC-Präsident: ,,Es war ein Fußballfest, wir können stolz sein. So viele Zuseher hier zu sehen, ist wirklich schön. Vielleicht gelingt es ja, dass man im kommenden Jahr noch so einen Kapazunder wie Chelsea nach Kärnten holen kann."
Dietmar Kühbauer, WAC-Trainer: ,,Für uns alle war es ein Traum. So oft hat man nicht die Möglichkeit gegen ein solches Weltklasse-Team zu spielen. Allein aus diesem Match können wir jede Menge lernen. Man hat aber gemerkt, dass sich die Chelsea-Kicker geärgert haben - da will keiner verlieren. Auch nicht, wenn es nur ein Testspiel ist."
Alex Kofler, WAC: ,,Dass ich hinten die Null gehalten habe, war natürlich ein schöner Pluspunkt für mich. Aber man hat gemerkt, dass es für Chelsea nur etwas Bewegungstherapie war. Die haben nicht mit Vollgas gespielt. Für uns war es das absolute Highlight. Ich habe die Handschuhe von Petr Cech ergattert, Christian Dobnik das Leiberl."
Silvio, WAC: ,,Wir hatten in der zweiten Halbzeit einige gute Chancen, Chelsea hatte anscheinend nicht mehr sehr viel Kraft. Mein Tor freut mich umso mehr, ich wusste gleich, dass der Ball über der Linie war."
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