AK Kärnten: Analyse der heimischen Einkommen

Präsident Goach fordert mehr Verteilungsgerechtigkeit.

Kärnten kann seine Einkommensnachteile nicht aufholen und liegt mit einem Medianeinkommen* von 2.056 Euro österreichweit an drittletzter Stelle. Besonders benachteiligt: Frauen. Sie verdienen laut aktueller Studie der AK im Schnitt fast 35 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.

Junge verdienen am deutlichsten weniger
Während die Verdienste in Kärnten im Jahr 2006 im Schnitt noch um 4,1 Prozent unter dem Österreich-Schnitt lagen, waren es 2008 bereits 4,5 Prozent. Junge Arbeitnehmer bis zum 19. Lebensjahr befinden sich mit 9,8 Prozent am deutlichsten unter dem Österreich-Schnitt. "Mit Ausnahme der über 60-Jährigen (plus 0,7 Prozent) liegen die Medianeinkommen aller anderen Altersgruppen zwischen minus 1,5 und minus 6,2 Prozent unter dem Schnitt", betonte Patrizia Saurer, Verfasserin der AK-Einkommensstudie.

Realen Einkommensverlust von 1,8 Prozent!
Zwar erhöhte sich das Kärntner Medianeinkommen im Vergleich zu 2007 um 1,4 Prozent, die Beschäftigten konnten sich dennoch weniger leisten. "Die hohe Inflation von 3,2 Prozent im Jahr 2008 brachte Arbeitnehmern Realeinkommenseinbußen von 1,8 Prozent!", berichtete AK-Präsident Günther Goach.

Die Einkommensschere öffnet sich
Ernüchternd sind die immer größer werdenden Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern. So betrug das Medianeinkommen von Frauen im Jahr 2008 1.587, jenes der Männer 2.429 Euro. Damit verdienten Frauen 2008 um 842 Euro bzw. 34,7 Prozent weniger als Männer. Selbst wenn man nur die Vollzeitjobs von Frauen im Verhältnis zu jenen der Männer stellt, erhalten Frauen immer noch fast 25 Prozent weniger. "In Zeiten angeblicher Gleichberechtigung klafft die Einkommensschere weiter auseinander als vor zehn Jahren, wo sie bei 31,7 Prozent lag!", kritisierte Goach.

Schlechtesten Einkommen in Industrie und Gewerbe
Kärntens Arbeitnehmer sind zu rund 70 Prozent im Dienstleistungsbereich und zu 30 Prozent in Industrie und Gewerbe beschäftigt. Die Dienstleistungsbranche hinkt jedoch nach, denn Industrie- und Gewerbeverdienste sind um rund 32 Prozent höher. Während im Industrie- und Gewerbesektor alle Medianeinkommen über dem Kärntenschnitt liegen, sind im Dienstleistungssektor - mit Ausnahme von fünf Wirtschaftsklassen - alle weiteren unter dem Landesdurchschnitt. Im Bezirksvergleich verdiente man im Bezirk Wolfsberg 2008 am besten, gefolgt von den Bezirken St. Veit, Villach-Stadt und Klagenfurt-Stadt.

Bei der Kaufkraft an drittletzter Stelle
Auch Kärntens Kaufkraft bleibt im Österreich-Vergleich auf niedrigem Niveau. "Seit der Euro-Einführung im Jahr 2002 ist das heimische Medianeinkommen zwar um 13 Prozent gestiegen, wenn man jedoch die Steigerung der Realeinkommen über diesen Zeitraum betrachtet, ergeben sich Einkommenseinbußen von 0,2 Prozent", betonte Goach. Generell findet man Kärnten bei der Kaufkraft im Ländervergleich nur an drittletzter Stelle.

Forderung: Gleiche Chance für Frauen
Als Reaktion auf die eklatanten Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern forderte die AK Kärnten verstärkte Bemühungen, Mädchen und Frauen in besser bezahlten, nicht traditionellen Berufen auszubilden sowie die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen und gleiche Chancen auf betriebliche Weiterbildung für Frauen und Männer.

Krise trifft Arbeitnehmer am meisten
Die Finanz- und Wirtschaftskrise verlangt den Arbeitnehmern vieles ab. Obwohl sie nicht jene sind, die sie verschuldet haben, zahlen sie mehrfach dafür: durch geringe Einkommenszuwächse, gestiegene Arbeitslosigkeit und Einkommensverluste durch Arbeitszeitreduktion.

Sparen nicht auf Kosten der Arbeitnehmer
"Es muss gespart werden, aber nicht überfallsartig und neuerlich auf Kosten der Arbeitnehmer. Der Schwerpunkt muss sein, Beschäftigung zu schaffen und zu sichern sowie Wirtschaftswachstum zu gewährleisten!", forderte Goach anlässlich der morgigen AK-Vollversammlung und verwies auf die aktuelle Kampagne der AK: "Gerechtigkeit muss sein".

AK fordert Besteuerung von Vermögen und spricht sich gegen Massensteuern aus
"Wer arbeitet, zahlt Steuern, wer einkaufen geht auch. Wer aber Aktiengewinne einstreift, nicht. Wir sind nicht bereit, jede Ungerechtigkeit einzustecken oder jede Krot zu schlucken. Es ist an der Zeit, gerecht zu verteilen!", betonte Goach und forderte zur fairen Budgetkonsolidierung unter anderem eine gerechte Angleichung der Vermögensbesteuerung in Österreich von derzeit 1,4 Prozent an den EU-Schnitt von 5,4 Prozent, die Einführung einer Finanztransaktionssteuer, eine Reform der Besteuerung von Privatstiftungen und der Gruppenbesteuerung.
Klar sprach sich der AK-Präsident auch gegen neue Massensteuern wie die Erhöhung der Umsatzsteuer oder der Mineralölsteuer, sowie gegen das Antasten des 13. und 14. Gehalts aus.

* Medianeinkommen: Die Hälfte verdient mehr, die Hälfte weniger als den angegebenen Betrag (inkl. Sonderzahlungen). Nicht erfasst: Lehrlinge, geringfügig Beschäftigte und pragmatisiere Beamte.

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