Im WOCHE-Überblick
Das sind die Pläne für „The new Airport Klagenfurt“

Die Macher des Flughafens: Christian Halm, Kay Kratky, Harald Stoutz, Peter Malanik und Karl Georg Eisner (von links) | Foto: APA-Fotoservice/Daniel Raunig
  • Die Macher des Flughafens: Christian Halm, Kay Kratky, Harald Stoutz, Peter Malanik und Karl Georg Eisner (von links)
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Mehrheitseigentümer „Lilihill“ präsentierte heute die Pläne für den Klagenfurter Flughafen. Bis 2030 wird über eine Milliarde Euro investiert. Die Vorhaben im Überblick – und: Reaktionen aus der Politik!

KLAGENFURT. Mit Spannung wurde die heutige Pressekonferenz von „Lilihill“, mit 74,9 Prozent Mehrheitseigentümer des Klagenfurter Flughafens, erwartet. Geschäftsführer Karl Georg Eisner kündigte ein Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro in die neue Aviation City Klagenfurt an. Ihm zur Seite standen die Aufsichtsräte Peter Malanik, Kay Kratky, Flughafen-Geschäftsführer Harald Stoutz und Architekt Christian Halm. Die WOCHE fasst die Vorhaben im Überblick zusammen.

Der neue Airport Klagenfurt

Im ersten Schritt des Modernisierungsprozesses tritt der Flughafen ab sofort unter der Marke „The new Airport Klagenfurt“ auf. „Damit nimmt der Name des Flughafens nach internationalem Vorbild direkten Bezug auf seinen Standort und schafft Orientierung“, erläutert Eisner. Die neue, klare Marke dient als Dachmarke für die neue Aviation City (siehe unten), die in den nächsten Jahren entstehen und das Flughafen-Areal zu einem Wirtschaftszentrum verwandeln soll.

Umbau des Flughafens

Bis 2024 fließen 260 Millionen Euro in den totalen Umbau des Flughafens mit neuen Gates, neuer Aviation Mall, neuer Gepäcklogistik, zwei neuen Hangars, neuer Parkgarage (3.000 Stellplätze) und einem neuen Busterminal. Kernstück der Maßnahmen ist ein neuer Flughafen-Komplex mit einem neuen Terminal, zukunftweisender Infrastruktur und moderner Architektur. „Erstmals wird ein Flughafen in Österreich komplett neu gedacht und macht sich fit für die Zukunft des Flugverkehrs“, ist Aufsichtsrat Malanik überzeugt.

Die Eigentümer

In der Pressekonferenz sorgte jedoch für Verwunderung, dass der Mehrheitseigentümer noch nicht sagen konnte, wie hoch der Anteil der öffentlichen Hand am Neubau des Flughafens sein werde. „Lilihill“-Geschäftsführer Eisner kündigte an: „Wir gehen jetzt in Gespräche mit den Miteigentümern.“ Diese sind das Land Kärnten mit der Kärntner Beteiligungsverwaltung (20,08 Prozent) und die Stadt Klagenfurt (5,02 Prozent).

Aviation City Klagenfurt

Mit dem neuen „Avitel“ entsteht ein Airport- und Messehotel mit rund 250 Betten, das ebenfalls in die neue Aviation City Klagenfurt integriert wird. Auf einer Fläche von rund 35.000 Quadratmetern wird das „Avifair“ genannte Messezentrum errichtet – mit bis zu sieben Hallen, einem Messe- und Kongresszentrum sowie Freiflächen. Die Diskussion um den Standort der Kärntner Messen in der Klagenfurter Innenstadt sieht Eisner gelassen: „Wir sind von der Integration der Messe in unser Messezentrum überzeugt!“

Avimotion-Tec-Park

Nicht für den Flugbetrieb erforderliche Flächen-Areale werden für weitere Investitionen am neuen Wirtschaftsstandort genutzt. Mit dem Avimotion-Tec-Park entsteht bis 2030 auf einer Grundfläche von rund 257.000 Quadratmetern (rund 174.500 Quadratmeter bebaute Fläche) ein wegweisendes Entwicklungs- und Anwendungskonzept für die Bereiche autonome und alternative Mobilität sowie Aviatik. Hinzu kommt der Logistik- und Gewerbepark „Avilog“ auf einer Fläche von rund 136.500 Quadratmetern.
Im Endausbau sollen auf dem gesamten Flughafen-Areal 5.400 Arbeitsplätze entstehen.

ZUR SACHE
Fluggäste:
Der Flughafen Klagenfurt verfügt, so „Lilihill“, über ein unmittelbares Einzugsgebiet von 3,5 Millionen Menschen (Kärnten und angrenzende Gebiete in Slowenien, Italien, Steiermark und Salzburg). Die Abfertigungskapazität wird in den nächsten Jahren auf eine Million Passagiere pro Jahr erhöht. Das entspricht nahezu einer Verfünffachung der aktuellen Passagier-Zahlen: 2018 verzeichnete der Airport Klagenfurt knapp 230.000 Passagiere bei 3.566 Flugbewegungen.

„Positive Grundstimmung“ in der Politik

Nach der heutigen Präsentation der Pläne durch Lilihill reagierten Stadt Klagenfurt und Land Kärnten – genauer gesagt Landeshauptmann Peter Kaiser, Landesrat Martin Gruber und Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz – via Aussendung. Man stehe Plänen, die Flughafen sowie Wirtschafts- und Tourismusland Kärnten attraktivieren sollen, grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings seien Fragen offen, was notwendige Genehmigungen, Widmungen und die „Messe-Causa“ betrifft. Man gehe davon aus, dass Lilihill die Vertreter von Land und Stadt demnächst zu Gesprächen einlädt. Das Land überlegt außerdem, Lilihill und Stadt Klagenfurt in die für Herbst vorgesehene Sitzung der Landesregierung mit den Sozialpartnern einzuladen, um die Pläne breit zu diskutieren.

Köfer: „Gesprächsbereit, was Verlegung der Messe betrifft“

Auch das Team Kärnten begrüßt die Pläne. Chef Gerhard Köfer schlägt die Einsetzung eines Fachgremiums vor – mit Vertretern des Investors, der Stadt und des Landes. Man müsse alle Details abstimmen. „Um das Vorhaben umzusetzen, braucht es eine Lawine an Behördenverfahren und Genehmigungen. Von politischer Seite muss alles unternommen werden, um dem Projekt eine Möglichkeit auf Realisierung zu geben“, so Köfer.
Was eine mögliche Verlegung der Messe betrifft, sei Köfer gesprächsbereit. Insgesamt fordert er für die weitere Vorgehensweise Transparenz ein.
Ganz begeistert von der „Aviation City“ zeigt sich Team-Kärnten-Gemeinderat Klaus-Jürgen Jandl, der Unterstützung seitens der Politik einfordert.

Darmann: "Eine Jahrhundertchance"

Diese Unterstützung ist auch für FPÖ-Chef Gernot Darmann wichtig. Man müsse die Milliarden-Investition als Jahrhundertchance sehen: "Es wäre ein Verbrechen an der Zukunft Klagenfurts, wie bisher Gespräche zu verweigern, Investoren vor den Kopf zu stoßen oder gar diese Chance einer Milliarden-Investition in den Wind zu schießen. Die Stadt Klagenfurt sollte sich als servicierende und nicht als blockierende Einrichtung gegenüber der Wirtschaft sehen."

Projektvorstellung steht aus

Auch Klagenfurts Vizebürgermeister Wolfgang Germ (FPÖ) fordert eine Vorstellung des Projekts in den Gremien von Stadt und Land. „Immerhin wird dieses Mammut-Projekt erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Stadtentwicklung haben.“ Auch er sieht die Pläne aus jetziger Sicht positiv – ebenso wie Stadtrat Markus Geiger (ÖVP). Er erwartet sich ebenfalls weiterführende Gespräche und die Präsentation von Detailplänen.

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