Die Verantwortung des Marktführers
Mit dem zweiten Werk will er die Platten-Produktion verdoppeln und baut neue Exportmärkte im Osten auf.
Vor genau 30 Jahren erwarben Hans und Elisabeth Tilly ein Sägewerk in Alt-hofen. Heute ist das Unternehmen mit seinen Massivholzplatten in Mitteleuropa erfolgreich. „Wir waren 1985 die Ersten in Kärnten, die den Rohstoff Holz veredelten“, so der geschäftsführende Gesellschafter Gerd Tilly stolz.
Pünktlich zum Jubiläum legt die Familie – seit zwei Jahren trägt Sohn Gerd Tilly die Verantwortung – einen neuen Meilenstein. „Wir haben rund um die Uhr produziert und gesehen, dass wir die Kapazitäten nicht mehr ausweiten können“, so der Ausgangspunkt. Nach Überlegungen, einen Mitbewerber aufzukaufen, oder mit der Produktion nach Tschechien abzuwandern, entschieden sich die Tillys für eine Investition in den bestehenden Standort. „Wir haben hier die Human Ressources“, so Tilly. „Es wäre ein falsches Signal gewesen, abzuwandern.“
30 Millionen Euro flossen in das Werk 2. „Wir haben zwei Jahre an den Maschinen gefeilt“, berichtet er. Herzstück der neuen Anlage sind eine automatische Pressanlage mit zehn Etagen und eine vollautomatische Astflickanlage mit Scannertechnologie. „Die Endkontrolle machen aber Mitarbeiter“, setzt Tilly trotz Automatisierung auf das Know-how der derzeit 220 Mitarbeiter.
Kapazitäten verdoppeln
Mit dem Werk 2 will Tilly in den kommenden zwei bis drei Jahren die Produktionskapazität auf sechs Millionen m2 Holzplatten pro Jahr verdoppeln. Vor der Inbetriebnahme der neuen Halle verließen jährlich 2,8 Millionen m2 das Alt-hofener Lager. „Derzeit stehen wir bei etwa vier Millionen m2“, berichtet Tilly. Nach und nach wird der Output gesteigert. „Wir möchten die neuen Kapazitäten sehr behutsam auf dem Markt unterbringen, um die Preise nicht zu zerstören.“ Das sei die „Verantwortung eines Marktleaders“.
Export weiter steigern
88 Prozent der Produkte gehen ins Ausland – Deutschland, Frankreich, Schweiz, und Italien sind neben Österreich die Hauptmärkte. „Die Exportquote wird sich in den kommenden Jahren auf 90 Prozent steigern“, blickt Tilly in die Zukunft. Wachstumspotenzial ortet Tilly – er leitet das Unternehmen gemeinsam mit Geschäftsführer Kurt Lackner – auch in neuen Ländern. Das Unternehmen streckt die Fühler zunehmend nach Tschechien, Ungarn und Rumänien aus.
Steigerungen gibt es auch im Jahresumsatz. „Wir erreichten letztes Jahr 44 Millionen Euro, heuer werden es erstmals 50 Millionen sein“, kündigt Tilly an. Sein Vorhaben für die Zukunft: „Wir wollen Markt- und Qualitätsführer bleiben – mit unserem Spitzenteam können wir das schaffen.“ Im vorläufigen Endausbau wird Tilly zwischen 250 und 270 Mitarbeiter beschäftigen.
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