Sechs „Kämpfer“ für Arbeiter-Interessen

Diskutieren am Runden Tisch der WOCHE: Die AK-Kandidaten Bernd Brandner (FA), Günther Goach (FSG) und Manfred Mischelin (BZí, von links) sowie die drei Spitzenkandidatinnen bei der Diskussion zur AK-Wahl: Annemarie Adlassnig (íAAB), Daniela Deutsch (Grüne
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Teil eins des Runden Tisches zur AK-Wahl: Diskussion über Pflegeberufe und das Einkommen in Kärnten.

Von 20. bis 30. April wählen über 140.000 Kärntner ihre Vertretung in der Arbeiterkammer. Die WOCHE bat die Spitzenkandidaten der sechs wahlwerbenden Fraktionen für die AK-Wahl zur Diskussion. Am Runden Tisch lieferten sich Günther Goach (FSG), Bernd Brandner (FA), Annemarie Adlassnig (ÖAAB), Daniela Deutsch (Grüne/UG), Manfred Mischelin (BZÖ) und Karin Peuker (GLB) einen Schlagabtausch.
WOCHE: Die Krise trifft nun auch Kärntner Arbeitnehmer – was kann die Arbeiterkammer in dieser Situation tun?
Goach: Die Arbeitsmarkt-Situation ist dramatisch. Kärnten leidet unter einer massiven Zunahme. Kurzarbeit ist temporär die beste Lösung. Dieses Zeitfenster müssen wir nun für die Qualifizierung nützen.
Brandner: Die katastrophale Situation trifft wieder die kleinen Arbeiter. Vor allem die Jugend braucht Arbeit.
Adlassnig: Die Jugendlichen brauchen Starthilfe. Ich bin für ein Bildungskonto, damit sie sich finanziell sorgenfrei weiterbilden können. Im öffentlichen Bereich sollten Praktikanten und Lehrlinge aufgenommen werden.
Brandner: Ich sehe Chancen in den Pflegeberufen.
Deutsch: Wie sieht Ihr Lösungsansatz aus?
Brandner: Man könnte einen Lehrberuf daraus machen.
Deutsch: Das darf nicht sein! Im EU-Vergleich stehen wir mit unserer Krankenschwesternausbildung ohnehin nicht gut da. Damit würde man soziale Berufe weiter abwerten.
Mischelin: Ich bin auch dafür, dass man Pflegeberufe weiter forciert.
Brandner: Ihre Leute haben beschlossen, dass kein weiteres Pflegeheim gebaut wird.
Deutsch: Wir haben zu wenig Betten! Wenn ein Patient keine Familie hat, bekommt er keine Versorgung. Man könnte im Pflegebereich 1.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.
Goach: Pflegeberufe werden zu gering entlohnt.
Adlassnig: Es dürfen Frauen, die in der Pflege arbeiten, nicht zu Almosenempfängerinnen werden. Sie sollen mindestens 1.000 Euro netto verdienen!
Peuker: Das Problem ist, dass viele Pflegehelfer nur Teilzeit angestellt sind – ein zweiter Job geht sich wegen der Dienstpläne nicht aus.
Goach: In Kärnten verdienen Frauen um 34 Prozent weniger als Männer. Teilzeitbereinigt sind es noch immer 23 Prozent!
Peuker: Die Menschen müssen mit ihrem Einkommen wieder das Auslangen finden.
Was kann man tun?
Peuker: Man sollte überlegen, dass die Arbeitszeit reduziert wird, bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitsbedingungen werden immer prekärer – die rechtliche Situation muss verschärft werden.
Goach: Wir müssen uns die Manager zur Brust nehmen, die auch bei Misserfolg ihre Prämien abschöpfen. Ein Lohnverzicht der Arbeitnehmer hilft uns nichts.
Adlassnig: Lohnverzicht ist ein Knieschuss – damit kann die Wirtschaft nicht belebt werden.
Brandner: Die Arbeitnehmer halten die Wirtschaft aufrecht.
Mischelin: Ich bin auch gegen eine Nulllohnrunde. – Zuerst erhöhen sich die Manager die Gehälter um 30 Prozent und jetzt verzichten sie auf 20.
Deutsch: Die AK muss aktiv mitgestalten, und sich nicht aus Kollektivvertragsverhandlungen heraushalten.
Goach: Das dürfen wir nicht. Wir erarbeiten die Basispapiere für den Kollektiv, damit gehen die Gewerkschaften als Kampforganisation in die Verhandlungen.
Adlassnig: Die AK hat den Auftrag zur Gesetzesbegutachtung, dem sollte sich auch nachkommen und zu einem Dienstleister werden.
Deutsch: Man muss offener werden, auf Leute zugehen – nicht nur zu Wahlzeiten.
Goach: Ich besuchte in den letzten 4 Jahren 474 Betriebe.
GEL
Teil 2 in der nächsten WOCHE.

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