In den kompostierbaren Kaffeekapseln aus Wien steckt auch Klagenfurter Engagement
Hinter der nachhaltigen Kaffeekapsel und dem Wiener Unternehmen Fabico steckt auch ein Klagenfurter.
KLAGENFURT, WIEN (vep). Bei der Puls-4-Show "2 Minuten 2 Millionen" hat vergangenen Dienstag das Wiener Unternehmen Fabico (Fair Bio Coffee) einen unerwartet großen Deal mit Hans Peter Haselsteiner abgeräumt: Statt der geforderten 25.000 Euro bot er 250.000 Euro für 25,1 % Firmenateile. Fabico produziert biologisch abbaubare bzw. kompostierbare Kaffeekapseln, die mit Fairtrade-Kaffee gefüllt sind und in allen gängigen Kapsel-Maschinen verwendet werden können. Gründer von Fabico und Entwickler der Bio-Kaffeekapseln ist der Wiener Mario Tutic.
Klagenfurter "pitchte"
Den "Pitch" vor laufender Kamera und den potenzielle Investoren hielt allerdings ein gebürtiger Klagenfurter; Alexander Benedicic, Head of Business Developement von Fabico. Er hat im August 2017 in das Unternehmen investiert und unterstützt Tutic seitdem maßgeblich bei der Unternehmensentwicklung und dem Konzept.
Tonnen an Müll vermeidbar
"6.000 Tonnen fallen mittlerweile pro Jahr an Aluminium-Müll durch Kaffeekapseln an. Der Gedanke, mit den biologisch abbaubaren Kapseln von Fabico auch nur eine Tonne dieses Mülls zu reduzieren, war ein wichtiger Beweggrund für meinen Einstieg in dieses Unternehmen", sagt Benedicic, der eigentlich als selbstständiger Unternehmensberater tätig ist. "Das habe ich aber derzeit stark reduziert, da ich zu 90 Prozent für Fabico arbeite."
Benedicic lebt schon viele Jahre in Wien, ist aber im Regelfall mindestens einmal im Monat in Klagenfurt, wo er zur Schule gegangen ist und studiert hat. "Meine Familie ist hier, mit meinem Sohn besuche ich dann immer die Oma", schmunzelt Benedicic. Gerne würde er zurückkommen, doch hier gebe es viel zu wenig Möglichkeiten.
So lenkt er nun von Wien aus die Geschicke von Fabico. "Die nächsten großen Schritte sind die Etablierung im Einzelhandel und dann der deutsche Markt", informiert Benedicic. Auch bei Firmenkunden und im Online-Shop sieht der studierte BWLer noch großes Potenzial.
Fokus auf regionalen Aspekt
"Wir wollen uns zudem noch stärker auf den regionalen Aspekt konzentrieren, auch wenn Kaffee selbst kein heimisches Produkt ist." Es wird zum Beispiel nicht nur hierzulande verpackt, auch die Verpackung selbst wird in Österreich gefertigt, obwohl es laut Benedicic in einem anderen Land um die Hälfte günstiger wäre.
Nun weitere starke Partner und Know-how zu haben, ist hilfreich. "Wir sind in regem Austausch und können auf ein erweitertes Netzwerk zurückgreifen", sagt Benedicic, der verrät, den Pitch vor den Investoren quasi aus dem Stegreif absolviert zu haben. "Ich bin von unserem Unternehmen und dem Produkt voll überzeugt und spreche viel vor Menschen. Deshalb habe ich es einfach so präsentiert, wie ich es jedem anderen auch präsentiert hätte."
Der Umwelt zuliebe
Dass der Kapsel-Markt stark umkämpft ist, weiß Benedicic. Preislich liege man mit den gängigen Anbietern gleichauf. Aber: "Unser USP ist ganz klar der Umweltaspekt." Zudem gehe der Trend der Konsumenten weg von den großen Konzernen, hin zu den kleinen Unternehmen. Und zu Heimischem und Nachhaltigkeit sowieso.
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