Karrè: "Stadtwerke sind nun nachhaltig profitabel"

KLAGENFURT (gel). Die neuerliche Debatte um das geplante Biomasse-Kraftwerk in Klagenfurt hält Stadtwerke-Vorstand Romed Karré für "politisch angefeuert". "Die Projektbetreiber tut mir leid", sagt er.
Sorgen um das Projekt macht er sich indes keine. Das gewerberechtliche Verfahren wird fortgesetzt. Eine Umweltverträglichkeitsprüfung – so ist Karré überzeugt – wird es nicht geben. "Das Entscheidende ist, dass es Ende Oktober 2015 Wärme in Klagenfurt gibt", zeigt er sich entspannt.
Weniger ruhig geht es in den Stadtwerken zu. Karré arbeitet nach wie vor am "Kulturwandel" im Unternehmen. "Ich will Dienstleistung total", nimmt er sich vor. Seine Vision: "Die Klagenfurter sollen sich bei uns melden, wenn sie ein Problem haben und wir bieten die Lösung." Von Paketdienst bis hin zu einem Fahrservice schweben ihm verschiedenste Dinge vor. "Wir haben über 100 Berufsbilder im Unternehmen – das sind Profis für verschiedenste Dinge", so Karré.

Neue Leistungen
Derzeit montieren Stadtwerke-Mitarbeiter rund 100 Solaranlagen in Klagenfurt. 40.000 Rauchmelder haben sie in den letzten Wochen installiert. "Unsere Mitarbeiter laufen für den eigenen Arbeitsplatz", ist Karré stolz. Gleiches gilt für die 25 Lehrlinge: "Das sind tolle Leute; viele von ihnen schließen die Ausbildung mit Auszeichnung ab."

"Nachhaltig profitabel"
Deklariertes Ziel ist es die derzeit rund 840 Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. "Dafür brauchen wir eine Umsatzsteigerung, die doppelt so hoch ist wie die Teuerungsrate." Derzeit erwirtschaften die Stadtwerke 160 Millionen Euro pro Jahr.
"Wir werden jetzt nachhaltig profitabel", kündigt Karré an. Mit 1,5 Millionen Euro Gewinn in der gesamten Gruppe rechnet er dieses Jahr. Zu verdanken habe man dies der stark positiven Energie-Gesellschaft (EKG). Auch die Bestattung und die Außenwerbung werfen Gewinne ab. "Wir wollen bald finanzieren können, was die Stadt von uns braucht", nimmt sich Karré vor. Ein Beispiel: das neue Hallenbad.
Gerade mit der EKG hat man in den Stadtwerken noch viel vor. Um 43 Prozent – auf 24.307 Anschlüsse – sei die Anzahl an Fernwärme-Kunden seit 2007 gestiegen. Karré will 28.000 Kunden erreichen. "Das wäre ein Fernwärme-Anteil von über 50 Prozent." Derzeit liege er bei rund 45 Prozent. Sein Argument: die Bequemlichkeit und der im Vergleich zu Heizöl niedrige Preis.
Die Steigerung der Fernwärme-Kunden führt Karré als Grund für die niedrigere Feinstaubbelastung in Klagenfurt an. "Die Individualheizer sind das eigentliche Problem", ist er überzeugt.