Wirtschaft
Quo vadis Kärntner Tourismus?
Bei heutigem Tourismus-Gipfeltreffen von Wirtschaftskammer, Land und Kärnten Werbung wurden künftige Herausforderungen und Themen für Kärntens Tourismusbranche aufgezeigt.
KLAGENFURT, KÄRNTEN. Vor dem Kärntner Tourismustag am 7. November im Casineum Velden kam es heute zu einem touristischen Gipfeltreffen von Politik, Kärnten Werbung und Wirtschaftskammer, um wesentliche Zukunftsthemen für den heimischen Tourismus abzustecken.
Fünf Jahre infolge hat der Sommertourismus hierzulange nun Zuwächse verzeichnet. Doch laut Kärnten-Werbung-Geschäftsführer Christian Kresse müsse man auch andere Faktoren, wie Wertschöpfung, Beschäftigung und Investitionen im Auge behalten.
Forderungen an die Bundesregierung
Für die weitere positive Entwicklung Kärntens brauche es laut WK-Spartenobmann Helmut Hinterleitner eine Senkung der Lohnnebenkosten, steuerliche Erleichterungen bei der Betriebsübergabe, Anpassung der Abschreibung – so lauten die dringendsten Forderungen an die Bundespolitik. Die AfA (Absetzung der Abnutzung) müsse repariert werden, unterstützt auch Tourismuslandesrat Sebastian Schuschnig: „Die überlange Abschreibungsdauer belastet investitionsintensive Branchen wie den Tourismus – aber Investitionen sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit!“
Eine Million Euro für Leuchtturmprojekte
Um Investitionen geht es auch bei Schuschnigs Initiative, Leuchtturmprojekte in Kärnten in den kommenden fünf Jahren mit jeweils einer Million Euro zu fördern: 16 Einreichungen liegen für das erste Jahr vor, eine Jury wird entscheiden. Mit Blick auf die 2020 erstmals stattfindenden allgemeinen Herbstferien unterstützt Schuschnig im Sinne der Saisonverlängerung die Kärnten Werbung mit 250.000 Euro aus dem Tourismusreferat. Seine Vorstellung: „Wir müssen Anreize für das Offenhalten schaffen.“
Sechs Monate Sommersaison als Ziel
Diese Strategie verfolgt auch Kresse, in einem Interview mit der WOCHE erklärte er wenigen Tagen sein Ziel, bis 2025 die sogenannten Schultersaisonen stärken zu wollen (hier geht's zum Beitrag). Kresse: „Vor 25 Jahren war das Verhältnis der Hauptsaison im Juli und August zur Nebensaison Mai, Juni sowie September, Oktober bei 70 zu 30 Prozent. Vor drei Jahren lautete es 60:40, und 2025 wollen wir den Ausgleich erreichen – selbstverständlich ohne Nächtigungen in der Hauptsaison zu verlieren.“ Das Selbstbewusstsein für die Vision einer sechs Monate dauernde Sommersaison in Kärnten nimmt Kresse aus der Erfahrung mit den Adventmärkten: „Als wir vor Jahren das Thema Advent begonnen haben, wurden wir auch belächelt. Heute haben viele Regionen von den Seen bis zur Petzen ihre eigenen Angebote entwickelt und profitieren von dieser zusätzlichen Wertschöpfung nicht nur durch Übernachtungen, sondern auch von zahlreichen Tagesgästen.“
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