Tierischer Erfolg aus Kärnten

Vor rund 36 Jahren hat das deutsche Unternehmen Kerbl – Experte in Produkten für die Haltung von Nutz- und Heimtieren – seine Zelte in Österreich aufgeschlagen. Jetzt wurde die bisherige Zentrale in Klagenfurt zu klein. „Wir sind in den letzten Jahren so schnell gewachsen, dass ein neuer Standort notwendig wurde“, so Kerbl-Austria-Geschäftsführer Christian Brandstätter. Nun errichtet das Unternehmen ein neues Gebäude in Poggersdorf. Investitionsvolumen: 2,2 Millionen Euro. Im Herbst will die Mannschaft die neuen Räumlichkeiten beziehen.

Im Jahr 2010 erwirtschaftete Brandstätter – mit seinem 35-köpfigen Team – einen Umsatz von 15,2 Millionen Euro – davon rund vier Millionen durch den Export nach Süd- und Südosteuropa. Heuer will man die 16 Millionen-Euro-Grenze überschreiten. Wachstumsraten von bis zu zehn Prozent jährlich stehen auf dem Plan für die nächsten drei Jahre.

Export stark steigend
„Die Tendenz im Export ist stark steigend“, so Brandstätter. Vor fünf Jahren hatte das Unternehmen von Kärnten aus die angrenzenden Länder zu bearbeiten; Kerbl will sich noch intensiver auf Balkanländer und den Osten konzentrieren. Brandstätter: „Wir planen den Markteintritt in der Türkei und der Ukraine.“ Vertriebsleiter Bernhard Strauß ergänzt: „Die Kärntner Mentalität ist in diesen Ländern von Vorteil.“ Außerdem: „Viele Produkte sind in der Landwirtschaft in Südosteuropa noch nicht gebräuchlich“, so Brandstätter. „Wir bringen die Produkte erst in den Markt.“
Die Herausforderung bei der Expansion: „Es gibt in einigen Ländern kaum Strukturen im Handel.“ Zur Erklärung: Die Kerbl-Gruppe beliefert Handelsketten mit ihren Produkten – von Schutzzäunen für die Landwirtschaft bis hin zu Spielzeug für Hunde. In Kärnten ist „Unser Lagerhaus“ wichtiger Vertriebspartner. Zirka 3.500 Kunden werden von Klagenfurt aus versorgt; rund 500 davon jenseits der österreichischen Grenzen.

Selbst gemachte Innovation
Zwar kauft Kerbl einen Teil des Sortiments zu – etwa Hundespielzeug aus Fernost –, Landwirtschaftsprodukte entwickelt und produziert man selbst. „60 Prozent unseres gesamten Sortiments kommt aus Eigenproduktion“, so Brandstätter. Es seien dies vor allem die hochtechnischen Produkte für die Landwirtschaft. Sie werden in Deutschland, Polen, Tschechien und China gefertigt.

Die Gruppe:
Die Kerbl-Gruppe handelt mit und produziert Agrar-, Pferde- sowie Heimtierbedarf und ist Marktführer in Europa.
Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 300 Mitarbeiter – ohne Produktionsstätten.
Umsatz: Heuer will die Gruppe 152 Mio. Euro Umsatz erwirtschaften. 2010: 136 Mio. Euro.

Autor: Gerd Leitner