Wohin mit dem Geld?

Fremdwährungskredit, Geldanlage, Sparbuch: Experten antworten auf sechs brennende Fragen.

1. Besteht die Gefahr einer starken Inflation?
„Die Gefahr besteht erst, wenn sich die Wirtschaft gut entwickelt“, sagt Universitätsprofessor Gottfried Haber. Dem pflichtet auch der Bank-Experte der WOCHE, Peter Harring, bei. „Kurzfristig erwarte ich eher deflationäre Entwicklungen“, sagt er.

2. Wird der Kurs des Euro gegenüber anderen Währungen weiter sinken?
Für die kommenden Monate ortet Haber eine Stabilisierung und Aufwertung des Euro. Dennoch ist für ihn der Weg des Kurses vorgezeichnet: „Der Euro ist nach wie vor überwertet, er wird über die nächsten Jahre abwerten“, so Haber.

3. Der Goldpreis fliegt von Rekord zu Rekord – soll man jetzt in Gold investieren?
Hier warnt Christoph Obererlacher, Landesdirektor des AWD. „Es hat sich über die letzten Jahrzehnte herausgestellt, dass auch der Goldpreis herbe Rückschläge in Kauf nehmen kann“, sagt er. Als Beimischung zu einem Anlage-Portfolio könne Gold aber eine interessante Alternative sein. Da Gold in Dollar berechnet wird, ist es durch den derzeit schwachen Euro auch teurer. Man muss auch noch die Differenz zwischen Kauf und Verkauf berücksichtigen – je kleiner die gekaufte Goldmenge, desto größer ist sie – dies muss die Preissteigerung hergeben. Steigt der Goldpreis tatsächlich – wie Experten vermuten – auf über 2.000 Dollar pro Feinunze (derzeit: ca. 1.250 Dollar), kann es durchaus interessant sein, jetzt noch Gold zu kaufen.

4. Sparzinsen sind niedrig, sind Bindungen zu empfehlen?
Von langfristigen Bindungen rät Harring ab. „Man zementiert den niedrigen Zinssatz ein“, sagt er. Stattdessen empfiehlt er „flüssig zu bleiben“. „Steigt die Inflation im Herbst, gehen die Zinsen nach oben und die Angebote der Banken werden auch besser“, rät Harring zu Geduld. Wer Sparbücher mit variablen Zinsen hat, sollte regelmäßigen Kontakt zu seiner Bank pflegen. Harring: „Sobald sich das Zinsniveau bewegt, sofort zur Hausbank, damit auch die Sparzinsen angehoben werden.“

5. Soll man einen laufenden Fremdwährungskredit jetzt konvertieren?
Keine Panik. „Zwar wird der Euro langfristig weiter abwerten“, so Haber. Allerdings könne man einen Verlust noch minimieren. In den nächsten Monaten wird der Euro vermutlich noch zulegen – der Verlust beim Konvertieren des Fremdwährungskredites sinkt. Jetzt zu konvertieren bedeutet, dass die Restschuld um rund 13 Prozent gestiegen ist gegenüber dem Höchststand des Euro im Herbst 2007.

6. Welche Geldanlagen sind derzeit empfehlenswert?
„Fonds sind aufgrund der Risikostreuung sehr interessant – außerdem kann man nach persönlichen Vorlieben Region und Branche auswählen“, so Harring. Auch Obererlacher rät dazu. „Ergänzend zu einer Kernanlage können Zusatzbausteine ausgewählt werden“, sagt er. „Das Fondsmanagement ist jederzeit in der Lage auf geänderte Marktgegebenheiten zu reagieren.“ Harrings Empfehlungen: „Der asiatische Raum hat höheres Wirtschaftswachstum bei deutlich geringeren Staatsverschuldungen als in europäischen Ländern.“ Auch bestimmte Staatsanleihen sind, laut Harring, derzeit ein Investment wert. – Etwa: „Kanada, Australien, Norwegen und die Schweiz.“
Gerd Leitner

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Der Bank-Experte Peter Harring steht den WOCHE-Lesern zur Verfügung. Der erste Sprechtag findet am Mittwoch, 26. Mai, von 10 bis 12 Uhr im Büro der WOCHE am Völkermarkter Ring 25/1 in Klagenfurt statt.
Sie können Ihre Fragen auch per E-Mail senden: peter.harring@woche.at
Weitere Informationen unter der Telefonnummer: 0676/84 55 01-643.

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