Alte Musik zur Völker-Verständigung

Trigonale 2016: Sopranistin Eleisabeth Breuer singt J. S. Bachs Dialogkantaten, am 4. 9., 18 Uhr, Stiftskirche St. Georgen am Längsee | Foto: Pia Clodi
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  • Trigonale 2016: Sopranistin Eleisabeth Breuer singt J. S. Bachs Dialogkantaten, am 4. 9., 18 Uhr, Stiftskirche St. Georgen am Längsee
  • Foto: Pia Clodi
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(chl).Eines vorweg: Es gibt kein (!) so liebevoll und ausführlich gestaltetes Programmheft in Kärnten und weit darüber hinaus, wie jenes Reclam-Büchlein des Alte-Musik-Festivals „Trigonale“. Stefan Schweiger, Mastermind und Leiter des Festivals der Alten Musik, gibt seit seinem „Amtsantritt“ (2008) das Programm mit höchst informativen Texten über die Komponisten und Musikstücke, über die Ausführenden sowie mit Textauszügen aus den aufgeführten Werken als Reclam-Büchlein heraus. Das mag vielleicht die einheimischen Druckereien wurmen, aber das steht auf einem völlig anderen Blatt Papier.

Bestklassig

Der leidenschaftliche Maria Saaler Stefan Schweiger hat aus der Trigonale in den vergangenen acht Jahre ein Festival geschaffen, das eines nicht ist: marktschreierisch. Im Gegenteil: Auf höchstem Niveau und entgegen jeglicher Startümlerei organisiert er mit seinem Team Jahr für Jahr ein Programm, das jenseits von „Programmierung von der Stange“ firmiert und nie auf „Name-Dropping“ fußt.
Dabei gehören gerade die bei der Trigonale auftretenden Interpretinnen und Interpreten zu den besten der Alte-Musik-Szene – weltweit. Nur: Schweiger begnügt sich damit nicht, sondern erbittet, „von den Musikern, das zu spielen, was sie schon immer mal spielen wollten, andere Festivals oder Intendanten aber eher nicht in ihren Programmen haben wollten“. Und siehe da: Sie tun’s und sie tun’s gerne. Und verweilen stets zumindest vier bis fünf Tage hier in Kärnten, um gemeinsam jene Werke zu erarbeiten, die am Spielplan stehen.

Bescheidenheit

„Ich bin nicht wichtig, nimm doch lieber ein Foto von einem unserer Künstler“, sagt Schweiger auf die Frage nach einem Porträt seiner „Wenigkeit“. So ist er! Eine Empfehlung abzugeben, auch auf das lässt er sich nicht ein: „Unter dem Motto ,Wir bereiten Wege zur Musik‘ haben wir uns zum Ziel gesetzt, möglichst vielen Menschen aus unserem Kulturraum – gleich welchen Alters und unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten – Zugang zu Musik auf allerhöchstem Niveau zu ermöglichen.“ Und das mit einmalig kulanten Eintrittspreisen: 21 Euro generell, ermäßigt 14 Euro, plus jede Menge weiterer Vergünstigungen bis hin zum kostenlosen Besuch. Alle Infos dazu sowie zum Programm auf http://www.trigonale.com.

Völkerverständigung

Als Motto des diesjährigen Festivals steht jenes des Eröffnungskonzerts, am 2. September, 19 Uhr, im Rathaus St. Veit: "Auswärtige Angelegenheiten. Ein barock-musikalischer Beitrag zur Völkerverständigung". Das Thema korreliert mit Schweigers Engagement und Umgang mit den Asylanten in Maria Saal, denen er sich das ganze Jahr über, neben Tonhof, kultur.raum.kirche und weiteren Projekten, vorbildlich und aus Überzeugung widmet.

TRIGONALE 2016 - 2. bis 11. September

2. 9. 19 Uhr, 19 Uhr, Rathaus St. Veit: Eröffnungskonzert „Auswärtige Angelegenheiten
3. 9., 19 Uhr, Seminarkirche Tanzenberg: Requiem
3. 9., 22 Uhr, Dom zu Maria Saal: I volti dell'amore
4. 9., 15 Uhr, Seminarkirche Tanzenberg: Sibylla
4. 9., 18 Uhr, Stiftskirche St. Georgen am Längsee: J. S. Bach - Dialogkantaten
7. 9., 19 Uhr, Stiftskirche St. Georgen am Längsee: These Distracted Times
8. 9., 19 Uhr, Rathaus St. Veit: Long Live Fair Oriana!
9. 9., 19 Uhr, Rathaus St. Veit: L'idea del gioco amoroso
9. 9., 22 Uhr, Klosterkirche St. Veit: Die blinden Fidelspieler aus Brügge
10. 9., 19 Uhr, Stiftskirche St. Georgen am Längsee: Verzerrte Spiegelung
10. 9., 22 Uhr, Rathaus St. Veit: King Arthur
11. 9., 11 Uhr, Pfarrkirche St. Peter bei Taggenbrunn: At Lunch with Handel
11. 9., 14 Uhr, Rathaus St. Veit: Kinder- und Familienkonzert: König Artus und die Ritter seiner Tafelrunde
11. 9., 18 Uhr, Seminarkirche Tanzenberg; Abschlusskonzert: Ein Fluss, aus dem der Bach entsprang

Kurzporträt: Stefan Schweiger, Leiter der Trigonale:
Geboren 1972. Aufgewachsen am Bauernhof der Großeltern in Winklern bei Maria Saal. 1976 Übersiedelung nach Maria Saal. Stets im „Strahlungsbereich“ der wunderbaren Marienkirche. Volksschule in Maria Saal, anschließend Gymnasium in Tanzenberg – für vier Jahre. HTL für Elektrotechnik in Klagenfurt. Selbständig als Tontechniker, Lichttechniker und Fotograf seit 1994. Intensive Beschäftigung mit beinahe allen Teilbereichen der „Kultur“. Pferdemensch aus Leidenschaft. Freak für Alte Musik. Initiator von KULTUR.RAUM.KIRCHE Maria Saal. Seit Juli 2008 Geschäftsführer der Trigonale, seit Sommer 2012 auch Initiator der Wiederbelebung des Tonhofes in Maria Saal. Ich lebe und arbeite in Winklern/Maria Saal sowie „in ganz Europa“. Ein Großteil der Auslandeinsätze führt mich an wunderbare Orte, an denen verschiedene Ensembles CDs produzieren. Für ebendiese CD-Produktionen fotografiere ich die Booklet- und Coverfotos.
Website: http://www.stefanschweiger.com

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