Klagenfurt 500 literarisch
KLAGENFURT (chl). "Irrwege erhöhen die Ortskenntnis", ist Karsten Krampitz, Schriftsteller und Klagenfurter Stadtschreiber 2009, überzeugt. "In ihrer berühmten Klagenfurter Erzählung ,Drei Wege zum See' schickt Ingeborg Bachmann ihre heimgekehrte Heldin Elisabeth auf eine Wanderung zum Wörthersee – mit einer Wanderkarte des hiesigen Fremdenverkehrsamts, die aufgrund etlicher Bauarbeiten nicht mehr stimmt", erklärt Krampitz die Idee zu dem Buchprojekt "Drei Wege zum See oder Eine andere Stadt".
Buch und Audioguide
Krampitz als Herausgeber versucht in Zusammenarbeit mit Silvia Brandl, Chefdramaturgin am Stadttheater, auf neuen Wegen "an den See zu gelangen". Die Anthologie, so Krampitz, ist "eine Hommage an die Dichterin Bachmann, vor allem aber an die Stadt, ihre Geschichte, Kultur und Zivilgesellschaft". Die literarischen Spaziergänge stammen von den letzten neun Stadtschreibern (Publikumspreisträgerinnen beim Bachmannpreis) Krampitz, Peter Wawerzinek, Thomas Klupp, Cornelia Travnicek, Nadine Kegele, Gertraud Klemm, Valerie Fritsch, Stefanie Sargnagel und Karin Peschka. Ergänzt wird der Band durch Texte von Bachmann, Gert Jonke und einigen mehr.
Dramaturgin Brandl bereichert den Sammelband mit einem Audioprojekt. Via Audiodatei begleitet ein Audioguide zu verdichteten Orten und Wegen eines literarischen Spaziergangs durch die innere Stadt und weiter zum See.
Die Audioguides samt Stadtplan sind ab 24. April an der Theaterkasse erhältlich.
Von innen und außen
„Klagenfurt. Literarisch. Von innen und von außen“ nennt sich das Literaturprojekt zum Stadtjubiläum, das von Robert-Musil-Literatur-Museum und Robert-Musil-Institut erarbeitet wurde. „Klagenfurt als Heimat großer und großartiger Autorinnen und Autoren und Klagenfurt als international anziehende Literaturhauptstadt“ nennt Musil-Museums-Leiter Heimo Strempfl den roten Faden der Reihe. Es geht darum, neue Blicke auf Klagenfurt zu werfen, die sowohl „von innen“ als auch „von außen“ kommen. „An vier Abenden lesen in Klagenfurt lebende Autorinnen und Autoren sowie solche, die Klagenfurt während des Bachmannpreises sehr gut kennengelernt haben, um ihre Sicht auf die Stadt in neuen Texten darzulegen“, erklärt Strempfl. An vier Abenden lesen und diskutieren jeweils ein in Klagenfurt lebender sowie ein „auswärtiger“ Schriftsteller.
Lesungen im Robert Musil-Institut (Bahnhofstraße 50): Egyd Gstättner, Karsten Krampitz: am 8. Mai; Isabella Straub, Katja Lange-Müller: 5. Juni; Anna Baar, Jo Lendle: 6. Juli; Josef Winkler, Robert Schindel: 25. September; Beginn jeweils 19.30 Uhr.
Zugabe
Am 15. Juli, ab 12 Uhr, wird zum Thema Klagenfurt 500 öffentlich „geslammt“. „Slam if you can“ heißt es im Norbert-Artner-Park im Rahmen der Reihe „literatur.pic.nic“. Lukas Hofbauer moderiert, Kaleb Erdmann, Sabrina Öhler, Estha Sackl, Trisha Radda und Birgit „Akitas“ Hlava slammen.
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