Abbazia di Pomposa-Kleinod im Podelta
Pomposa (lat. Abbatia Sanctae Mariae Pomposae) ist eine ehemalige Abtei des Benediktiner-Ordens an der Mündung des Po in Nord-Italien. Sie liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Codigoro in der Provinz Ferrara.
Bereits im 6. Jahrhundert existierte an dieser Stelle eine kleine Kirche. Etwa ab Mitte des 9. Jahrhunderts siedelten sich die ersten Benediktinermönche an; der erste belegte Hinweis stammt aus dem Jahre 847. Das Kloster profitierte von seiner Lage auf einer fruchtbaren, von zwei Armen des Po umgebenen Insel in der Nähe der „strada romea“ zwischen Ravenna und Rom. Wie in vielen anderen Gegenden auch, leisteten die Mönche getreu ihrem Motto „ora et labora“ wahre Pionierarbeit. Eine blühende Landwirtschaft war die Folge.Eine Naturkatastrophe leitete den Niedergang von Pomposa ein: Im Jahre 1152 durchbrach der Po bei einer Überschwemmung oberhalb von Ferrara die Dämme und verlagerte sein Bett. Als Folge versumpfte das Gebiet um die Abtei, und die durch Mücken übertragene Malaria dezimierte die Bevölkerung. Im Jahre 1235 lebten noch 20, 1306 sogar nur noch 10 Mönche im Kloster.
Die Abtei ist ein Meisterwerk der romanischen Baukunst. Die Kirche wurde zwischen 751 und 874 als dreischiffige Basilika ohne Querhaus nach dem Vorbild einiger Kirchen aus dem benachbarten Ravenna errichtet. An vielen Stellen wurden Spolien verwendet. Im Jahre 1026 wurde die Kirche nach umfassenden Erweiterungen neu geweiht. Vorgelagert ist ihr eine kurze Zeit danach errichtete Vorhalle.Neben der Kirche erhebt sich der 48 Meter hohe Glockenturm. Er wurde 1063 von dem Architekten Deusdedit errichtet, der seinen Namen auf einer Tafel an der westlichen Mauer verewigen ließ. Der Turm weist typische lombardische Merkmale auf. Nach oben hin werden die Fenster zahlreicher und breiter. Dadurch erhält der Bau eine besondere Leichtigkeit und strebt in die Höhe, was durch das hohe spitze Runddach noch unterstrichen wird. In den Mauern des Turms aus rotem und gelbem Stein erkennt man wiederum seltene Schalen aus Keramik, auf denen Bäume, Fische, Vögel und Blumen abgebildet sind. Achtzehn dieser Schalen stammen vermutlich aus Mittelmeerländern wie Ägypten, Tunesien oder Sizilien
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