Stift Klosterneuburg
Die Welt in einem Weinglas
„Aromenbilder" von Armin Faber sind derzeit in der Stiftsvinothek Klosterneuburg ausgestellt.
KLOSTERNEUBURG. Schwarze Johannisbeere, Pflaume, Banane, Heidelbeere, Linsen, Wacholder, Sternanis, Leder, Kaffee, Lakritze und Lebkuchen – und alles das in einem Weinglas. Worum handelt es sich hier? "St. Laurent natürlich", lacht Weingutsleiter Wolfgang Hamm fachmännisch. Unvorbereitet ist er natürlich nicht in der Vinothek des Stifts Klosterneuburg gekommen, begrüßt er hier doch "den Doyen der Weinfotografie des deutschsprachigen Raums", Armin Faber, ganz herzlich. Dieser hat eine originelle und ästhetisch ansprechende Weise gefunden, die zahlreichen Attribute, die den verschiedenen Rebsorten zugeschrieben werden, in Bilder zu verpacken.
Wein ohne Weintraube
Händisch hat er jede einzelne Zutat in einem Weinglas drapiert und fotografiert – und dabei keine einzige Weintraube verwendet. Den Wein mit allen Sinnen zu genießen, wären die meisten durchaus gewohnt, wobei v.a. Geruchs- und Geschmackssinn eingesetzt würden. "Heute Abend werden Sie die Weine von einer ganz anderen Seite kennenlernen und erstmals auch so richtig den optischen Sinn genießen können. Die Schönheit der Bilder fängt die wunderbare Vielfalt der Aromen der verschiedenen Rebsorten ein", beschreibt es Hamm.
Den Blick hinter die Bilder erklärt Kurator Wolfgang Huber, der mit dieser Ausstellung zum ursprünglichen Essen/Trinken/Genuss-Konzept und Beginn der Fotoserien in der Vinothek zurückkehrt: "Die Aromenbilder sind nicht eine rein dekorative Spielerei, sondern es handelt sich um die Umsetzung einer geistreichen, überaus originellen Idee, auch mit einer tüchtigen Portion Augenzwinkern." Kunsthistorisch betrachtet sei es eine originelle Variation der Frühstücks-Stillleben.
Ganze Welt in eine Glas
Im Lauf der letzten 20 Jahren hat Faber 100 Aromenbilder fotografiert – und konnte daher einige Anekdoten über den Einkauf einzelner Zutaten wie Spargel oder Maulbeerblatt erzählen.
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