AKH: "Wäre ein besonderer Notfall gewesen"
KLOSTERNEUBURG (cog). Wie in unserer letzten Ausgabe berichtet (Akutpatientin (64) abgewiesen), sorgte der Fall einer 64-jährigen Pensionistin mit Herzproblemen, die nach einer massiven Hirnblutung vom Spital Klosterneuburg in das Landesklinikum St. Pölten überstellt wurde, für offene Fragen. Familienangehörige bezweifeln, dass die Frau – sie wurde ins künstliche Koma versetzt – die schnellstmögliche Hilfe bekommen hat.
"Nachfrage wäre sinnvoll gewesen"
Im AKH in Wien, das sowohl Kapazitäten für einen sofortigen neurochirurgischen Eingriff als auch eine Herzchirurgie bereitstellen konnte, sei kein Platz gewesen, so die Auskunft der Landeskliniken Holding NÖ. Allerdings: Die Nachfrage in Wien erfolgte einen Tag vor der Hirnblutung und betraf nur die Anfrage für eine Herzoperation. "Es wäre schon sinnvoll gewesen, erneut noch einmal anzufragen", so die Auskunft aus dem AKH. Die Bettensituation würde sich stündlich ändern und durch das Auftreten der Hinrblutung habe sich ein besonderer Notfall ergeben.
Eine Frage der Kapazitäten
Eine Sprecherin des Wiener Krankenanstaltenverbunds betont, dass die Krankenhäuser in der Bundeshauptstadt natürlich immer auch PatientInnen aus Niederösterreich übernemen: "Es ist aber immer eine Frage der Kapazitäten. Wie oft es vorkommt, dass PatientInnen abgewiesen werden, darüber wird aber keine Statistik geführt." Die Landeskliniken in Niederösterreich rechtfertigen das Nicht-erneute-Nachfragen mit der brisanten Gesamtsituation: "Aufgrund des dringlichen neurochirurgischen Eingriffs und der spontanen Zusage des Landesklinikums St. Pölten wurde die Patientin unverzüglich mit dem Hubschrauber dorthin geflogen."
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