Bedeutende Klosterneuburger Künstler verstorben

Verstorben: Liselotte Gardavsky und Horst Willenig. | Foto: privat (beide)
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KLOSTERNEUBURG. „Beide Künstler-Persönlichkeiten werden dank ihres Schaffens der Stadt für immer in Erinnerung bleiben. Mein tiefes Mitgefühl gilt den Familien und vielen Freunden der Künstler“, so Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager.

Liselotte Gardavsky
Am 22. Februar 1934 in Wien geboren, studierte Sissi Gardavsky, wie sie sich selbst gerne nannte, an der Akademie für Angewandte Kunst bei den Professoren Carl Unger und Eduard Josef Wimmer-Wisgrill. 1955 übersiedelte sie nach Klosterneuburg, wo sie seither mit ihrer Familie lebte. Von 1955 bis in die späten 1960er Jahre ver- diente die Künstlerin ihren Lebensunterhalt mit „Kunst am Bau“. Sie begleitete diese Projekte vom Entwurf bis zur Ausführung und Montage. Das Glasmosaik in der Krongasse 5, Wien 5 und das Eingangstor in der Pragerstraße 107, Wien 21 sind nur zwei der von ihr realisierten Entwürfe. Auch in ihrer langjährigen Wahlheimat Kloster- neuburg trug ihr Schaffen zur Verschönerung der Stadt bei: So stammt etwa die Blei- verglasung in der Wienerstraße 88 von ihr, weiters der Entwurf für das Muttergottes-Bild „Madonna mit den Weintrauben“ am Haus Weidlinger Hauptstraße Nr. 8. Ein spätes realisiertes Projekt Gardavskys ist die Fassadengestaltung des Kindergartens in der Stolpeckgasse. Diese wenig bekannte Seite der Künstlerin, die sie auch als Vorreiterin in einem damals noch männlich dominierten Bereich zeigt, wurde im Rahmen ihrer Personale im Stadtmuseum Klosterneuburg 2005 einer breiten Öffent- lichkeit zugänglich gemacht.
Seit 1997 war Sissi Gardavsky Mitglied des Künstlerbundes in Klosterneuburg, wo sie sich über lange Jahre nicht nur als Organisatorin von Workshops, sondern auch im Vorstand engagierte. Krankheitsbedingt legte sie in den letzten Jahren zwar das Amt der Vizepräsidentin zurück, ihr Eifer als Ausstellerin blieb jedoch bis zuletzt un- gebrochen. Dabei setzte sie sich weder thematisch noch technisch kaum Grenzen. Neben dem klassischem Ölgemälde und dem Aquarell finden sich auch Acrylbilder, diverse Zeichentechniken, Collagen, Fotoreportagen und Digitaldrucke, aber auch Objekte in ihrem Oeuvre.
Die Inspiration für ihre Werke bezog das „Allround-Talent“, das sich stilistisch zwi- schen Gegenständlichkeit und Abstraktion bewegte, aus ihrer Umgebung, dem Alltag, den Medien und auf Reisen. Ihr liebstes Motiv war jedoch – ihrer offenen und herzlichen Art entsprechend – der Mensch in seinem Umfeld.
Abseits der Kunst brachte sich Sissy Gardavsky als eine der Stützen des Lions Club Klosterneuburg-Babenberg (ihr Gemahl war Gründungspräsident) für das Gemein- wohl und die Hilfe vieler Klosterneuburger in Notsituationen ein.

Horst Willenig
Am 22. Juni 1937 in Knittelfeld / Steiermark geboren, übersiedelte Horst Willenig 1956 nach Wien. Seinen beruflichen Mittelpunkt verlegte er mit einem eigenen Archi- tekturbüro nach Klosterneuburg. 1970 begann Willenig, der schon in seiner Kindheit die Freude am Zeichnen und Malen entdeckt hatte, intensiv in diese Richtung zu ar- beiten. Ab 1975 war er – vor allem für Privatwohnungen und Gastronomiebetriebe – als freiberuflicher Baukünstler tätig, ab 1980 verwirklichte er Hochbauprojekte, hauptsächlich im Bereich Revitalisierung in Schutzzonen und Denkmalschutz. Dane- ben beschäftigte sich der Künstler mit Textildesign und Seidenmalerei, hielt Kurs und war seit 1979 aus der Ausstellungsszene in Wien und Umgebung nicht mehr wegzu- denken. Auch in Klosterneuburg war er mehrmals mit Werkspräsentationen vertre- ten, so im Museum Kierling und 1999 im Stadtmuseum Klosterneuburg, wo er die erste Einzelausstellung im damals relativ neu eröffneten Haus bespielte und den noch neutralen Räumlichkeiten mit seinen farbintensiven Werken Leben verlieh. Im Rahmen dieser Personale ließ er es sich auch nicht nehmen, seine Freude am Um- gang mit Pinsel und Farbe in Workshops an Kinder weiterzugeben.

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