Herbst-Anradeln von Radlobby und Politik
KLOSTERNEUBURG (pa). Am 29. September schwangen sich Radlobby Klosterneuburg und StadtpolitikerInnen aufs Fahrrad und fuhren gemeinsam zehn Problemstellen im Stadtgebiet ab. Außerdem warfen sie einen Blick auf den Weidlingbach. Denn hier soll in den nächsten Jahren eine schnelle Radverbindung von der Agnesbrücke bis zum Donauradweg entstehen.„Wir freuen uns sehr, dass zahlreiche Stadtpolitiker dem Nieselregen trotzend unserer Einladung gefolgt sind“, sagt Werner Palfinger, Sprecher der Radlobby Klosterneuburg. Mit dabei waren Vizebürgermeister Roland Honeder (ÖVP), Verkehrsstadtrat Johannes Kehrer (PUK) sowie weitere Vertreter von ÖVP, Grünen, SPÖ, PUK und NEOS.
Bereits in der „Strategiesitzung Radverkehr“ hatten im Sommer RadfahrervertreterInnen, Verkehrsreferat und Verkehrsausschuss gemeinsam eine Liste mit Verbesserungsmaßnahmen für den Radverkehr erarbeitet. Jetzt wurden einige der wichtigsten Stellen gemeinsam besichtigt und vor Ort diskutiert, darunter die hoch priorisierten Projekte B14-Querung bei der Medekstraße und Weidlingbach-Radweg. Palfinger erklärt: „Der Radweg entlang des Weidlingbachs vom Essl- Museum bis zum Prägarten bedeutet mehr Sicherheit und eine deutliche Zeitersparnis für Radfahrer aus Weidling. Das zweite Projekt, eine sichere Querung der Kierlinger Straße, ist für SchülerInnen, die vom Medekviertel in die Obere Stadt fahren ganz dringend nötig.“
Sichere Schulradwege und Begegnungszone Obere Stadt
Die Radweganbindung der Schulen in der Oberen Stadt sowie eine allgemeine Verkehrsberuhigung waren dann auch die am intensivsten diskutierten Themen. Für Verkehrsstadtrat Johannes Kehrer sind das keine neuen Wünsche: „Es hat dazu schon viele Gespräche gegeben – aber wir müssen endlich politische Entscheidungen treffen. Der Radweganschluss der Schulen spielt dabei eine zentrale Rolle.“
Gerhard Allgäuer von den Parents for Future setzt die Detailfragen in einen größeren Rahmen: „Die Bewältigung des Klimawandels ist nur durch eine rasche Verkehrswende möglich. Die Verantwortung dafür liegt bei der Politik. Ganz ohne Einschränkungen des Autoverkehrs wird das nicht gehen. Im Gegenzug bekommen wir aber eine lebenswertere Stadt mit mehr Grünflächen und mehr Platz für Fußgänger. Auch die lokale Wirtschaft profitiert von solchen Maßnahmen.“
Mit gutem Gesprächsklima gegen den Klimawandel
„Es war eine entspannte Tour mit zum Teil kontroversen, aber sehr produktiven Diskussionen“, zieht Palfinger über das Herbst-Anradeln mit der Politik Bilanz. „Wir führen zurzeit sehr viele konstruktive Gespräche auf Augenhöhe, so soll es sein. Wir merken eine wachsende Bereitschaft, die gewohnte Verkehrspolitik zu hinterfragen. Jetzt müssen aber auch die entsprechenden Projekte folgen.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.