"Ich wollte immer Extremeres"
Erst radelte der Klosterneuburger René Rusch quer durch Welt und Wüste, jetzt tourt er durch Österreich – und erinnert sich vor Publikum an seine Abenteuer.
KLOSTERNEUBURG (cog). 2.500 Analog-Fotos dokumentieren René Rusch' Gewalttour quer durch Australien. 48 Tage war er mit dem Fahrrad auf dem Kontinent unterwegs. Von der Südküste bis in den Norden sind es 3.300 Kilometer, 1.200 davon abseits vom Asphalt, dort wo FahrradfahrerInnen eigentlich nichts verloren haben. Aus der Reise des Klosterneuburgers ist der Bildband "Mitten durch! Roadmovie in Standbildern" entstanden. Für seine Eindrücke ist er beim steirischen Reise- und Abenteuerfestival "El Mundo" mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden – sozusagen der "Oscar" der Globetrotter-Szene.
"Wesentlich war die Suche nach Wasser"
Was ihn am Beradeln einsamer Weltgegenden reizt? "Die Einsamkeit und das einfache Leben. Man hat alles dabei, was man braucht und stellt am Abend das Zelt einfach dort auf, wo's einem gefällt."
Kuba, die Hohen Anden, Marokko, Tunesien – die Liste der beradelten Gegenden ist lang. Der Trip durch Australien war in Sachen Herausforderung der Höhepunkt von Rusch' Radelkarriere: "Ich wollte immer Extremeres ausprobieren. Für Australien habe ich mich ein Jahr vorbereitet und viel recherchiert. Ein wesentlicher Punkt war die Suche nach Wasser."
Im Rad-Duett mit Ehefrau Susanne
Angefangen hat die Rad-Leidenschaft des 38-Jährigen schon in seiner Jugend, in der er mit dem Mountainbike im Wienerwald unterwegs war. Das erste große Reiseradabenteuer erlebte er mit seiner heutigen Frau Susanne. Die beiden durchquerten gemeinsam auf ihren Rädern die mexikanische Halbinsel Baja California. Auf den 1.600 Kilometern begründete sich eine Leidenschaft, die das Ehepaar Rusch bis heute nicht mehr losgelassen hat – auch wenn das Tempo mittlerweile längst ihre beiden Kinder Jonah und Livia vorgeben. Doch das nächste Abenteuer abseits vom heimischen Donauradweg wartet bestimmt schon irgendwo. Allerdings: "Es sind schwierige Zeiten geworden", bedauert Rusch. "Viele Orte, an denen ich war, würde ich heute aus Sicherheitsgründen meiden."
Zur Sache
René Rusch macht mit seinem prämierten Vortrag über die Australien-Durchquerung am 28. November um 19.30 Uhr in Wien (Urania) sowie am 5. Dezember um 19.00 Uhr in Klosterneuburg (Babenbergerhalle) Station.
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