Leben am Limit
Leistbares Wohnen ist in Klosterneuburg eine Herausforderung

Gemeindewohungen gibt es in Klosterneuburg nicht genug und die Voraussetzungen, um eine zu bekommen, sind hoch. | Foto: Hahn
  • Gemeindewohungen gibt es in Klosterneuburg nicht genug und die Voraussetzungen, um eine zu bekommen, sind hoch.
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Wohnen in Klosterneuburg kann spürbar ins Geld gehen. Heute noch mehr als in vergangenen Jahren. Quadratmeter-Kaufpreise von 4.000 Euro aufwärts für Neuwohnungen sind für den Durchschnittsverdiener kaum finanzierbar. Die Lebensrealität der allermeisten ist daher – auch in Klosterneuburg – das Wohnen zur Miete. Doch auch die Mietkosten sind in den vergangen Jahren durch die Decke gegangen. Wie es den Menschen in der Region damit geht, haben die BezirksBlätter für Sie recherchiert.

KLOSTERNEUBURG. Gemeindewohnungen stehen in Klosterneuburg unter hoher Nachfrage. Die Zahl der Wohnungen ist allerdings sehr begrenzt. Aktuell sind in Klosterneuburg 36 Ansuchen um Vergabe einer Gemeindewohnung offen, etwa 25 Prozent der Ansuchen entfallen dabei auf Familien, rund 15 Prozent auf alleinerziehende Mütter.

Für einkommensschwächere Menschen gibt es seitens des Landes Wohnzuschüsse, um das Missverhältnis Miete - Einkommen auszugleichen. Bei der Antragstellung helfen die Wohnbaugenossenschaften.

Realitäts-Check

Dass in Klosterneuburg Mieten in der Regel überdurchschnittlich hoch ausfallen, ist kein Geheimnis. Das Sozialamt der Stadt schildert einen konkreten Fall: Eine Familie mit vier Personen lebt in einer Einzimmerwohnung auf 30 Quadratmetern und zahlt dafür 830 Euro Miete. Zwischen 15 und 25 Prozent sind die Mietpreise in den vergangenen Jahren gestiegen.

Stadtrat Josef Pitschko (FPÖ) informiert:

"Die meisten Gemeinden können wegen der angespannten Lage ihrer Budgets keine Gemeindewohnungen errichten. Klosterneuburg hat zudem bei der Vermietung von Gemeindewohnungen ein Defizit."

Pitschko sieht zudem ein weiteres Problem:

"Der gemeinnützige Wohnbau stagniert, weil die Wohnbaugesellschaften insbesondere in den Städten keine günstigen Baugründe kaufen können."

Gemeindewohnungen

Wer seinen Hauptwohnsitz seit mindestens fünf Jahren ununterbrochen in Österreich, davon zumindest zwei Jahre durchgehend im Gemeindegebiet hat und noch einige andere Voraussetzungen erfüllt, darf in Klosterneuburg einen Antrag auf eine Gemeindewohnung stellen. Allerdings stellt SPÖ-Stadtrat Karl Schmid-Wilches vom Ausschuss für Soziales und Gesundheit fest:

"Wir wissen, dass wir in Klosterneuburg mit gut 200 Gemeindewohnungen, inklusive Starter-Wohnungen eigentlich 2.000 solcher Wohnungen bräuchten und somit weit unter diesem Wert liegen."

Was der Stadtrat zudem anmerkt, ist die Tatsache, dass:

"aufgrund der überteuerten Grundstücke Klosterneuburg mit teuren Wohnungen überhäuft wird, die sich nur die zugewanderten Gutbürgerlichen leisten können und die soziale Ausgewogenheit komplett vernachlässigt."

Antragsbedingungen

Folgende Kriterien sind in Klosterneuburg für die Beantragung einer Gemeindewohnung zu erfüllen:

  • Hauptwohnsitz seit mindestens fünf Jahren ununterbrochen in Österreich
  • davon zumindest zwei Jahre durchgehend im Gemeindegebiet Klosterneuburg
  • kein Besitz von sonstigem, zur eigenen Wohnungsversorgung hinlänglichen Vermögen 
  • ein monatliches Nettoeinkommen, das 2.238,25 Euro bei Alleinstehenden, 1.023,20 Euro für den Lebenspartner und/oder 383,70 Euro für jedes Kind, für welches Familienbeihilfe bezogen wird nicht überschreitet

Vizebürgermeisterin Maria Theresia Eder zum Thema Wohnungsförderung:

"Es ist wichtig, Familien - insbesondere alleinerziehenden Frauen - in Notfällen möglichst unbürokratisch zu helfen. In Klosterneuburg wird diesem Anliegen durch eine vorbildliche Zusammenarbeit der Frauen- und Familienberatungsstelle mit der Stadtgemeinde sowie den Serviceclubs Lions und Rotary Rechnung getragen."

Konkret werden Notfallswohnungen seitens der Stadt zur Verfügung gestellt, welche vom Lions Club Babenberg verwaltet und von der Caritas betreut werden. Darüber hinaus leistet auch der Sozialfond der Stadt zusätzliche Hilfe in Notfällen.

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