ÖJAB-Haus
Kritik: Sicherheitsvertrag ausgelaufen
GREIFENSTEIN / HÖFLEIN (mp). Vergangenes Jahr wurde das ÖJAB-Asylheim in Greifenstein, das bereits seit 1956 geflüchtete Personen aufnimmt und betreut, einer dringend nötigen Grundsanierung unterzogen und am 16. Oktober 2018 wiedereröffnet. 48 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge nennen es derzeit ihr Zuhause. Mit dieser jahrzehntelangen Flüchtlingsarbeit leistet das Wohnheim gemeinsam mit den Gemeinden St. Andrä-Wördern und Höflein einen Beitrag zur Internationalität und zum friedlichen Miteinander von Menschen mit unterschiedlichen Herkünften in der Region.
"Sicherheitsdienst fehlt"
Damit das Zusammenleben friedlich bleibt und um etwaigen Problemen entgegenzuwirken, habe man auch ein Sicherheitskonzept mit der Polizei unter Bezirkspolizeikommandantin Sonja Fiegl ausgearbeitet, betonte Landesrat Waldhäusl bei der feierlichen Eröffnung. "Auch bei der im November im Gasthof Brauner Bär organisierten Infoveranstaltung zur Debatte Asylheim Greifenstein wurde von Landesrat Waldhäusl selbst und auch von der Geschäftsführung explizit dahingehend informiert, dass rund um die Uhr vier Betreuer für die 48 Jugendlichen und zusätzlich immer ein Sicherheitsdienst anwesend sind", weiß Karl Schmid, Stadtrat von Klosterneuburg und selbst wohnhaft in Höflein – jener Katastralgemeinde Klosterneuburgs, auf die sich aus seiner Sicht "alles konzentriert". Laut Schmid und den Anrainern, die sich ein Bild vor Ort gemacht hatten, sei dies jedoch nicht der Fall. Weder seien ein Sicherheitsdienst noch entsprechend viele Betreuer dort gewesen. "Der Betreuer wusste auch nicht, wann ein Sicherheitsdienst kommt", so Schmid verärgert.
Versprochene Anwesenheit
"Es hat geheißen das BIS ZU vier Betreuer im Haus sind. Natürlich gehen die auch mit den Minderjährigen etwa zu AMS-Terminen hinaus. Es sind deshalb nicht immer vier Betreuer anwesend und das ist auch nicht notwendig", stellt Edda Kuttner, des Büro Waldhäusl fest. Nach eigenen Angaben war Schmid jedoch beide Male am Abend im ÖJAB-Haus. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Betreuer um 22 Uhr mit den Asylwerbern unterwegs sind", meint der Stadtrat und ergänzt: "Die versprochene Anwesenheit der Betreuer und des Sicherheitsdienstes muss gewährleistet sein, um auch einen ordentlichen Ablauf in der Betreuung zu gewährleisten. Bitte Herr Landesrat, lösen Sie Ihr Versprechen ein."
Vertrag ausgelaufen
Die neuesten Entwicklungen: "Der Vertrag mit dem Sicherheitsdienst ist Ende Dezember ausgelaufen. Es gab aber bislang keine Vorfälle bei den Bewohnern – es ist alles stabil. Ein Sicherheitsdienst ist deshalb derzeit auch nicht notwendig. Sollte es zu Vorfällen kommen, werden wir aber wieder einen Sicherheitsdienst engagieren", so Kuttner. Den Ärger des Stadtrates besänftigt dies keineswegs – im Gegenteil: "Hätte ich das gewusst, hätte ich die Aussendung schärfer formuliert", ist er empört.
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