Verkehrssicherheit
LKW-Abbiegeassistenten: Wenn ein "Piep" Leben rettet
KLOSTERNEUBURG. Ein 9-Jähriger ist auf dem Weg zur Schule. Ein LKW-Fahrer liefert seine Ladung aus. Er biegt in eine Straße ein, die der Bub im selben Moment auf dem Zebrastreifen quert. Doch der "Tote Winkel" macht ihn für den LKW-Fahrer unsichtbar. Und kostet ihm sein Leben. Diese Szene hat sich vor Kurzem in Wien abgespielt. Seitdem fordern unter anderem Eltern, Politiker und die Volksanwaltschaft den verpflichtenden Einbau von Abbiege-Assistenten. 1.200 Euro, die Leben retten können.
Spediteure dafür
"Natürlich ein MUSS", meint Spediteur Stefan Wordie. "Ich als Unternehmer bin voll dafür". In neuen LKWs sollte ein Abbiegeassistent seiner Meinung nach Pflicht sein: "Ob mich der LKW 100.000 Euro oder einen Tausender mehr kostet, darf nichts ausmachen, wenn dadurch auch nur ein Menschenleben gerettet wird."
Ähnlich sieht es Katharina Danninger, langjährige Elternvertreterin: "Wenn auch nur ein Kind dadurch gerettet werden kann oder ein älterer Mensch, muss so ein Assistent natürlich Pflicht werden."
Nachrüstung
Eine Nachrüstung sieht Wordie im möglichen Bereich: Das solle etwa 3.000 Euro kosten. Aber: "Wenn das Pflicht wird, muss sich der Staat was überlegen. Was macht einer, der zehn Fahrzeuge hat, da sind das gleich 30.000 Euro".
Stadt reagiert
Die Stadt Wien hat mittlerweile bekanntgegeben, stadteigene LKWs umrüsten zu wollen. Klosterneuburg hält sich noch zurück. "Die Mitarbeiter der Stadtgemeinde hatten noch nie einen derartigen Unfall. Aber um die höchstmögliche Sicherheit zu gewähren, werden die Erfahrungen der Stadt Wien durch unsere Fachleute nachgefragt werden", will Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager darüber nachdenken. "Allfällige Verbesserungen müssten allerdings in einer allgemeinen Regelung münden. Nur Kommunalfahrzeuge entsprechend auszustatten, wäre nicht ausreichend.“
EU gefragt
Nicht nur eine allgemeine Lösung, sondern vor allem eine europaweite fordert Wordie: "Es bringt nichts, wenn wir in Österreich hier allein etwas machen, und Fahrer aus den umliegenden Ländern mit schlecht ausgestatteten Wägen weiterhin fahren dürfen." Darüber hinaus gibt er zu bedenken: "Die ganz großen LKW fahren ohnehin Überland. Wichtig sind die Kleinlaster, die Motorwägen, die mehr in der Stadt fahren."
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