Stift Klosterneuburg: Donatus-Reliquie wieder in der kleinen Kuppel

Abtprimas Propst Bernhard Backovsky mit der Donatusreliquie unmittelbar vor der neuerlichen Deponierung in der kleinen Kuppel. | Foto: Stift/Schubert
  • Abtprimas Propst Bernhard Backovsky mit der Donatusreliquie unmittelbar vor der neuerlichen Deponierung in der kleinen Kuppel.
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KLOSTERNEUBURG. Eine Überraschung gab es bei den Renovierungsarbeiten in der kleinen Kuppel des Barocktraktes des Stiftes Klosterneuburg. Die kleine Kuppel wird von einem Modell des Erzherzogshutes bekrönt und unmittelbar unterhalb des Kreuzes der österreichischen Krone – das Original befindet sich ja in der Schatzkammer des Stiftes – wurde ein Behälter mit Reliquien und einem Heiligenbild gefunden, das den Hl. Donatus darstellt.
Donatus (ungefähr 140-180 n. Chr.) war römischer Offizier der XII. Legion, die 166 gegen die eingebrochenen Markomannen im Einsatz war. Die Römer unter Mark Aurel überschritten die Donau im Bereich der March, wurden jedoch von den germanischen Verbänden eingeschlossen. Dem Verdursten nahe, baten Donatus und andere christliche Soldaten Gott um Hilfe, wenig später zog ein Unwetter auf, der Regen stärkte die Römer, Blitze und Hagel zerstörten aber das Lager der Markomannen. Dieses Regenwunder ist historisch verbürgt, über das weitere Leben des Donatus berichtet die Heiligenlegende, dass er daraufhin zum Kommandant der kaiserlichen Garde ernannt wurde, dann jedoch eine Heirat mit der Kaisertochter ablehnte, weil er Ehelosigkeit gelobt hatte. Diese Weigerung wurde als Verachtung der Götter betrachtet und Donatus hingerichtet und in den Katakomben der Hl. Agnes in Rom bestattet. 1646 öffnete Papst Innozenz X. das Grab des Märtyrers und schenkte die Reliquien der Jesuitenkirche von Münstereifel. Am 30. Juni 1652 wurden die Reliquien von Euskirchen nach Münstereifel gebracht, kurz danach schlug der Blitz in die Kirche von Euskirchen ein und setzte den Altar und den Priester in Brand. Der Priester rief den Heiligen Donatus um Hilfe an und sofort erlosch das Feuer.
Die Geschichte dieses Wunders verbreitete sich rasch und führte zu einer besonderen Verehrung des Heiligen im Westen Deutschlands und zu seiner Position als Schutzheiligen vor Blitz und Unwetter. Als zweiter Bereich, wo die Verehrung eine große Breitenwirkung erreichte, gilt Niederösterreich, wohl wegen der lokalen Nähe zum Regenwunder.
Die näheren Umstände, wann und wer den Reliquienbehälter in der kleinen Kuppel deponiert hatte, sind unklar. Anzunehmen ist, dass sich der Behälter seit der Erbauung (vor 1740) dort befindet. Nun wurde der Behälter in einer kleinen Feier, bei der Abtprimas Propst Bernhard Dankesworte sprach, dass die Renovierungsarbeiten bisher ohne Unfälle abgelaufen sind, von einem Industriekletterer wieder in der kleinen Kuppel untergebracht. Wegen des extremen Schlechtwetters musste allerdings auf die spektakuläre Außenbesteigung der Kuppel verzichtet werden: Durch den gewaltigen Dachstuhl wurde die Reliquienkapsel innen in die Krone gebracht und durch eine Luke im Erzherzogshut wieder in der Kugel unter dem Kreuz deponiert. Dies war gleichzeitig auch die Finalisierung der Kuppelrenovierung.

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