Verständnis fürs Bambi statt 'frei laufen lassen'
KIERLING. Nach dem Heimkommen von der Arbeit, gönnt man dem Hund einen Spaziergang mit viel Auslauf und lässt ihn unangeleint und voller Freude davon springen. Was für Hund und Herrchen toll klingt, bedeutet für Jäger und Wild reinster Stress. Besonders gefährlich gilt die Dämmerung, da zu dieser Zeit die Rehe aus dem Wald kommen, um Futter zu suchen.
"Aus, Hier, Pfui"
Laut der niederösterreichischen Hundeverordnung müssen Hunde auf nicht öffentlichen Wegen angeleint werden – auch im Jagdgebiet. Leider wird diese Regel in Kierling vernachlässigt. Hier werden von jährlich 12 abschussbereiten Rehen, etwa acht von Hunden getötet. "Wenn ein Hund ein Reh reißt, meldet sich danach keiner, ich finde die Tiere dann immer entweder halb tot oder tot im Wald. Wenn ich sehe, dass Hunde unangeleint sind, mache ich die Besitzer darauf aufmerksam, aber sie reagieren meist negativ oder beschimpfen mich gleich. Es ist wirklich schwer, ihnen zu erklären, dass das Anleinen wichtig ist für das Wild und auch ihren Hund.", erklärt Jäger Peter Mayr.
Denn, so gut betreut das Wild auch ist, die Tiere können trotz allem etwaige Krankheiten haben und so womöglich auf den Hund übertragen. Außerdem haben die kuscheligen Vierbeiner einen angeborenen Jagdtrieb, weshalb sie in solchen Situationen eventuell nicht auf die antrainierten Kommandos "aus, hier und pfui" hören, wenn sie ein Reh entdecken.
So möchte Mayr an alle Hundebesitzer apellieren: "Habt Verständnis für das Wild, leint eure Hunde im Wald an und reagiert im Falle des Falles richtig: Meldet Euch."
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