'Vorurteile ablegen macht glücklich'

- Mit den helfen Händen von "Klosterneuburg hilft" konnte vieles gebaut werden: Liegestühle, Bänke und Tische.
- Foto: Gösker
- hochgeladen von Bezirksblätter Archiv (Caroline Szarka)
Sie flüchten, um zu leben – "Klosterneuburg hilft" steht den Flüchtlingen mit Rat und Tat zur Seite.
KLOSTERNEUBURG. Mit vielen Aktivitäten schaffen sie es, den Flüchtlingen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Beispielsweise mit einem Workshop, wo sie Kunstwerke aus Europaletten machten.
Holzorientiert
"Ich wollte ein Projekt, wo Handwerk und rasches Erfolgserlebnis möglich sind.", erklärt Ingrid Kerbl, ehrenamtliche Mitarbeiterin bei "Klosterneuburg hilft" und Organisatorin des Workshops. Außerdem war ihr persönlich wichtig: "Ich wollte bewusst etwas finden, wo sich die Männer beteiligen können." Und so veranstaltete sie mit einigen weiteren Helfern der Initiative einen Europaletten-Workshop. Die Europaletten waren über das Internet in Hülle und Fülle schnell gekauft und so konnten innerhalb eines Tages wahre Kunstwerke angefertigt werden – Liegestühle, Bänke und Tische. Finanziert wurden die Paletten über ein anderes Projekt von "Klosterneuburg hilft", dem Kochen für die Flüchtlinge.
Die Freude als Verlockung
Die Begeisterung der Flüchtlinge war kaum zu übersehen und sprach sich auch schnell herum, denn aus den anfänglich zehn Teilnehmern wurden am Ende 30 helfende Hände. Nicht nur Männer zeigten ihr Können, auch Kinder und Jugendliche waren dabei. Und auch die Frauen waren neugierig und gesellten sich als Zuschauer dazu. "Sie waren begeistert, richtig fleißig und konnten ihre Tüchtigkeit unter Beweis stellen.", so Ingrid Kerbl.
Eine Umarmung in Ehren
Auch die Flüchtlinge waren am Ende des Tages glücklicher, so erzählt Ingrid Kerbl: "Sie fanden's lustig, lachten, wir gaben uns 'high fives', sie teilten mit uns ihre Jause und umarmten uns Helfer sogar vor 'Dankbarkeit'." Durch Gestik und Mimik konnte man die Freude sehen, aber auch spüren. Gibt's auch so mache Differenzen zwischen den Kulturen, fanden die Flüchtlinge es dennoch lustig und toll, dass Frauen mit Werkzeugen umgehen konnten: "Sie haben das voll und ganz respektiert.", so Kerbl. Doch welche Eindrücke sammelt man als Helfer selbst bei diesem Holz-Projekt? "Ich wollte mit diesem Projekt Perspektiven schaffen: Zuversicht und Freude am Schaffen. Deshalb war ich begeistert, wie geduldig, zuvorkommend und wissbegierig die Burschen sind.", so Kerbl und fährt fort: "Ich kann nur raten, offen sein, Teamspirit leben, sich von Herzen treiben lassen und Vorurteile ablegen – all das macht glücklich. Menschlich ticken alle gleich, wurscht welcher Herkunft."
Zur Sache:
Haben auch Sie Europaletten herum liegen, die sie nicht mehr brauchen? Dann melden Sie sich unter der Nummer 0664 806665891 und schenken Sie sie den Flüchtlingen für den nächsten Workshop, damit weiter Kunstwerke entstehen können.


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