Wildwasserpaddeln
Pauli Preisl fährt um den Sieg mit

- Foto: Foto: Preisl
- hochgeladen von Angelika Grabler
HÖFLEIN. Sein Sport ist ähnlich komplex wie Schifahren, weil man sich immer auf die Umweltbedingungen einstellen muss: Fluss, Wasser, Tore bestimmen Pauli Preisls Kurs beim Wildwasserpaddeln.
Faszination Wasser
Mit Pauli Preisl teilen unzählige Jugendliche die Faszination Wildwasser, viel mehr noch als in Österreich in Polen, Italien, Tschechien. Wildwasserslalom ist eine Olympische Disziplin, da sind die Perspektiven größer, was Fördergeber oder auch das Bundesheer als Arbeitgeber betrifft.
Ziel Olympia
Olympia, das ist auch Pauli Preisls erklärtes Ziel. Der Höfleiner ist 14, bisher verletzungsfrei, und der Sport macht ihm Spaß. Festes Prinzip von Vater und Trainer Herbert Preisl: "Schule vor Sport." Ist die Aufgabe gemacht, gelernt, kann es ans Training gehen." Und das täglich, in der derzeitigen Wettkampfvorbereitung sogar zwei Mal täglich.
Europacup
Wettkampfmäßig ist Pauli Preisl derzeit im Europacup unterwegs: voriges Jahr gewann er etwa die Hälfte der Rennen der U14, seit dieser Saison ist er in der U16-Klasse unterwegs. Die Ergebnisse können sich weiterhin sehen lassen: Zwei Mal Laufbestzeit etwa in Krakau und Valstagna, wo ihn beides Mal Torfehler zurückwarfen. Als "Versöhnung" gab es in Krakau am Sonntag den ausgezeichneten dritten Platz für den 14jährigen.
Leben neben dem Sport
Wildwasserpaddlen ist ein echter Leistungssport, immer jüngere, immer professionellere Sportler sind unterwegs. Paulis erste Ergebnislisten sind aus dem Jahr 2015, da war er 10 Jahre alt. "Man gibt ein Stück seiner Jugend auf", resümiert Vater Herbert Preisl, der darauf achtet, dass der Ausgleich da ist, Paulis Freunde nicht zu kurz kommen.
Auch unter den Konkurrenten hat Pauli gute Freunde, beobachtet manche genau, freut sich etwa zuletzt mit einem Trainingspartner aus Australien über dessen Sieg.
Fairer Sportler
Fairness bewies Pauli Preisl auch am Rennwochenende in Solkan (Slowenien). Der Wettkampf am Samstag begann planmäßig und Pauli fuhr mit einem souveränen Lauf als drittbester von über 60 Startern in das Finale der besten 30. Im Finale gelang ihm ein um sechs Sekunden schnellere Lauf als im Semifinale, jedoch hatte er zwei Torstabberührungen, die sich mit 4 Strafsekunden zu Buche schlugen. Am Ende belegte er trotz drittbester Laufzeit den 6. Gesamtplatz. Mit dieser Platzierung war der junge Sportler der Naturfreunde Höflein nicht zufrieden und nahm am Sonntag schon bei Tor 2 volles Risiko.
Der bis unter die Haarwurzeln motivierte Pauli nahm bereits am Tor 2 volles Risiko. Die beiden Torrichter waren sich zuerst uneinig ob Pauli das Tor 2 regelkonform befahren hat, einigten sich jedoch schlussendlich darauf Pauli mit einer 50 Sekunden Strafe für das nicht regelkonforme Befahren des Tor 2 zu belegen. Damit war bereit im Semifinallauf Endstation für den jungen Niederösterreicher. In der unmittelbar nach dem Lauf gemeinsam mit den Chief Judge durchgeführten Videoanalyse war klar zu erkennen das Pauli zurecht einen 50 iger bekommen hat. Diese Entscheidung wurde auch von Pauli klar und ohne Kritik an den Torrichtern zur Kenntnis genommen und unterstreicht auch die sportlich faire Einstellung des jungen Sportlers.
"Zwischenstopp" EM
Bevor es hoffentlich irgendwann zu Olympischen Spielen geht, ist der nächste Programmpunkt die Junioren-Europameisterschaft in Liptovsky Mikulas in der Slowakei (3.-7. Juli). "Da ist Pauli in der Obhut der Nationaltrainer, und ich schau nur mehr ganz ruhig von der Zuschauerbank aus zu", meint Vater Herbert Preisl.



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.