"Jay" und das Korneuburger Qube
Flüssiger Herbst wird in Korneuburg in Gläser gefüllt
Wer einen ausgefallenen Geschmack hat und sich nicht mit dem "Normalen" zufrieden geben will, kommt am besten ins Korneuburger Qube. Dort mixt Jakob "Jay" Vehovar die Cocktails. Seine Eigenkreation "Liquid Autum" hat es beim Cocktail-Wettbewerb von Diplomatico sogar unter die besten Zehn Österreichs geschafft.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. Eigentlich ist Jay, wie ihn die Stammgäste des Korneuburger Qube nennen, ja gelernter Grafiker. Weil das Arbeiten am PC aber nicht seine Leidenschaft ist, vielmehr das Zusammenstellen verschiedenster Geschmacksrichtungen, die bei seiner treuen Fangemeinde wahre Gaumenfreuden verursachen, sattelte er um. Vor gut sechs Jahren machte er die ersten Cocktail-Schritte, jetzt sorgt er nicht nur mit Klassikern, wie Caipirinha, Sex on the Beach oder Pina Colada für gute Stimmung, sondern vor allem mit seinen eigenen Kreationen.
Herbst im Cocktailglas
Eine davon nennt sich "Liquid Autum", mit der Jay beim jährlichen Wettbewerb der Rummarke Diplomatico unter die zehn Besten Österreichs kam. "Man hat zuerst einen Drink einschicken müssen, also ein Foto, das Rezept, eine Beschreibung und ein Video, wie man den Cocktail zubereitet. Nachhaltigkeit und Regionalität war hier wichtig." Und so begann Jay Tannenzapfen zu rösten, mit ihnen Rum zu "infusionieren", Honigsirup herzustellen und ein Cocktail-Bitter zu kreieren – aus Honigwaben, Kamillenblüten und Löwenzahnblättern. Zum Schluss bekommt "Liquid Autum", den es übrigens exklusiv auch im Qube gibt, eine Schaumhaube, der Profi nennt das "Espuma" aus Hokaidokürbis und Ingwersirup. "Das schmeckt wie der Wald zum Reinbeißen oder Trinken", lacht Jay und füllt Zutat für Zutat in den Cocktail-Shaker. "Durch den Honig hat der Drink eine angenehme Süße, Schärfe gibt der Ingwer und durch die Tannenzapfen bekommt er eine holzig-erdige Note."
Für den Sieg hat es letztendlich beim Wettbewerb nicht gereicht, was Jay aber nicht stört. "Die Erfahrung war großartig. Die zehn Finalisten mussten ja live und vor Publikum und Jury antreten. Sechs Minuten hatten wir Zeit, um viermal den Cocktail zu mixen."
Warme Cocktails & Falstaff
Beim "Liquid Autum" soll es aber nicht bleiben. "Nach und nach will ich unsere Karte umstellen. Schon jetzt gibt es die Signature Cocktails, ganz besondere Eigenkreationen, die es nur bei uns gibt", erzählt Jay und verrät mit einem Schmunzeln, "ein gutes Bier ist aber auch nicht zu verachten."
Und das Tüfteln geht schon weiter. Für den Winter plant Jay etwa warme Cocktails. Dass ihm die Ideen nie ausgehen, zeigte auch die Coronazeit mit ihren Lockdowns. Da gab es nämlich "Cocktails to go" für Zuhause. "Das wurde toll angenommen. Wir haben die Cocktails in Gläser und Flaschen gefüllt, für daheim gabs eine Anleitung, wie er getrunken werden soll. Eine Spotify-Playlist legten wir auch noch dazu, für das richtige Barfeeling zu Hause."
Und worauf Jay ebenfalls stolz ist: "Wir sind mit 89 Punkten bei Falstaff gelistet."
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