Sierndorfs Zeitzeugen
Geschichten am Wegesrand
Manche Denkmäler sind neu, manche Jahrhunderte alt. Sie erinnern an Ereignisse und sind Glaubenszeichen.
BEZIRK KORNEUBURG | SIERNDORF. In Niederösterreich finden sich weit über 40.000 Kleindenkmäler, darunter Felszeichnungen, Natur- und Geschichtsdenkmäler, Rechts-, Verkehrs- und Heiligendenkmäler oder Kapellen. Sie alle erzählen Geschichten. Von historischen Bezügen über Erinnerungen an Unglücks- oder Glücksfälle bis zum Schutz vor Dämonen oder bösen Geistern. Eines haben aber alle gemeinsam, sie sind in ihren Gestaltungen einzigartig und kulturell hochwertig.
Von Schloss bis Grenzstein
Vom vor über 750 Jahren erstmals urkundlich erwähnten Schloss Sierndorf bis zum herrschaftlichen Grenzstein an der Grenze von Unterparschenbrunn zu Stranzendorf aus dem Jahr 1748 reicht der Fundus von 162 Marterln und (Klein)Denkmälern der Gemeinde Sierndorf.
Die meisten gemahnen zu Frömmigkeit und Glauben, andere erinnern an schwierige Zeiten wie Kriege, Krankheiten oder Unfälle. Sie sind kunsthistorische Zeugnisse ihrer Zeit und erzählen Ortsgeschichten. Manche erfüllten aber auch praktische Zwecke. Wegkreuze zum Beispiel dienten als Orientierungshilfen. Ihre Namen sind vielfältig und weisen beispielsweise auf die Stifter, Unfallopfer, Grundeigentümer oder Ereignisse hin. So erinnert das Sierndorfer Schulbuskreuz an einen Unfall zwischen Schulbus und Zug im Jahr 1975 bei dem 7 Tote und 34 Verletzte zu beklagen waren. An die vielen Toten durch Pest und Cholera vom 16. bis zum 18. Jahrhundert erinnert das Cholera Kreuz in Höbersdorf. Das sogenannte Mantler Marterl, auf dem die Jahreszahl 1633 vermerkt ist, zählt zu den ältesten Objekten in der Gemeinde.
Spaziergang durch die Zeit
Spannender, erholsamer und lehrreicher kann man Heimatgeschichte nicht erfahren, als durch einen Marterlspaziergang. Infos zu den einzelnen Kleindenkmälern gibt es bei www.marterl.at.
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