Rotes Kreuz Korneuburg
Im April fehlen noch zehn Zivildiener
Vier Einrücktermine gibt es für die jungen Männer, die sich für einen Zivildienst beim Roten Kreuz Korneuburg entscheiden. Am unbeliebtesten und somit am schwersten zu besetzten, ist der Turnus, der im April beginnt. Warum das so ist und was man von der Zeit bei der Rettung "mitnehmen" kann, erzählten Bezirksstellen-Geschäftsführer Christoph Stadtschmitzer, Presse-Verantwortliche Anita Decker sowie die Zivis Johannes, Stefan und Simon.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. "Zwölf Plätze haben wir im April, zehn sind noch frei", erzählt Christoph Stadtschmitzer, als Bezirksstellen-Geschäftsführer hat er die Zahlen immer gut im Blick.
"Wer die Matura macht, ist im Mai und Juni noch beschäftigt. Außerdem nehmen sich dann viele noch zwei Monate ’Ferien’ und starten im Oktober. Der Jänner-Termin ist für die interessant, die im Herbst mit einem Studium beginnen."
Der April passt also in die Lebensplanung junger Menschen nicht gut hinein. Damit würde man, wie auch immer der weitere Bildungsweg aussieht, ein Jahr verlieren, denn der Zivildienst dauert neun Monate.
Wertvoller Beitrag
Die Zivildiener leisten einen wertvollen Beitrag, sagt auch Anita Decker vom Roten Kreuz Korneuburg. Sie werden im Rettungs- und Krankentransport eingesetzt, sind aber auch bei Unfällen mit dabei.
"Sie bekommen eine eigene Rettungssanitäterausbildung mit 140 Theorie- und 160 Praxisstunden. Das ist eine fundierte Ausbildung."
Wer dann noch ein Monat Lernen dranhängt, Onlinekurs und Abschlussprüfung positiv absolviert, hat den "Rettungssanitäter" in der Tasche.
"Das ist eine vollwertige Berufsausbildung. Wer also noch nicht so richtig weiß, was es einmal werden soll, ist damit gut bedient",
ist Stadtschmitzer überzeugt.
70 Prozent bleiben
Die Zivildiener leisten jedoch nicht nur wertvolle Arbeit für das Rote Kreuz, sie sind auch ein wichtiger Teil der ehrenamtlichen Gemeinschaft.
"Rund 70 Prozent bleiben auch nach dem Zivildienst bei uns",
erzählt Decker. Und Stadtschmitzer nickt zustimmend, hat doch auch seine Karriere beim Roten Kreuz 2006 so begonnen.
"Ich wollte nicht zum Heer und dazu noch einen Benefit für mein weiteres Leben haben. Die Ausbildung beim Roten Kreuz hat mir genau das geliefert."
Und was braucht man, um beim Roten Kreuz auch "durch zu halten"?
"Man muss natürlich gerne mit Menschen zu tun haben - als Patienten und auch als Kollegen im Team. Eine soziale Ader, Empathie und Einfühlungsvermögen wären auch nicht schlecht. Gesund und fit sollte man selbst dann auch sein",
erzählt Stadtschmitzer.
Fürs Leben lernen
40 Zivildiener gibt es aktuell beim Roten Kreuz im Bezirk Korneuburg. Auch Johannes Trappl, Stefan Maurer und Simon Vonmetz sind seit Herbst 2023 dabei. "Ich wollte etwas fürs Leben lernen", sagt Stefan. "Ja, einen Mehrwert für die Zukunft haben", ergänzt Simon. Und Johannes wollte das Gesundheitswesen kennenlernen, weil "ich den Plan hab, dann zu studieren." Menschen zu helfen ist aber der Antrieb für alle drei. Dass man dabei am Anfang kleine Schritte machen und sich an manches auch erst gewöhnen muss, geben sie zu.
"Aber es sind immer erfahrene Kollegen mit dabei, mit denen man sich auch nach einem Einsatz noch austauschen kann."
Start im April
Wer jetzt doch neugierig geworden ist und Lust bekommen hat, für den Einrücktermin April 2024 kann man sich noch bis Mitte März anmelden.
"Einfach eine Mail an korneuburg@n.roteskreuz.at schreiben, wir melden uns auf jeden Fall",
lädt Stadtschmitzer ein.
Zivildienst beim Roten Kreuz: dauert neun Monate, monatlich gibt es 950 Euro an Grundvergütung samt Essenbeitrag.
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