Terror in Wien
Korneuburger Polizei im Terror-Einsatz
Rund 30 Polizisten, Mitglieder der sogenannten Einsatzeinheit NÖ, waren in der Terror-Nacht in Wien im Einsatz, etwa zehn davon kamen aus dem Bezirk Korneuburg.
BEZIRK KORNEUBURG | WIEN. Einer, der das Geschehen hautnah miterlebt hat, ist Josef Breitenfelder. Er ist nicht nur seit 1. Oktober Kommandant der Korneuburger Polizeiinspektion, sondern auch Zugskommandant für die speziell ausgebildeten Polizeibeamten aus Niederösterreich.
"Gegen 23:30 Uhr machten wir uns am 2. November auf nach Wien, um Mitternacht standen wir im Dienst. Bereits bei der Anfahrt war über Funk der Code für ’Terroranschlag’ zu hören", erzählt Breitenfelder. Zeit, sich persönliche Gedanken zu machen, hatte in diesem Moment niemand. "Man funktioniert einfach und setzt genau das um, was man zuvor trainiert und geübt hat."
Über 26 Stunden lang waren die Niederösterreichischen Polizeibeamte im Einsatz. "Wir haben in erster Linie Sicherungsaufgaben an öffentlichen Plätzen übernommen. Etwa am Praterstern, genau dort, wo viele Menschen zusammenkommen", berichtet Breitenfelder.
Jahrelanges Training
Bereits seit etlichen Jahren werden die Polizisten der Einsatzeinheit NÖ für spezielle Einsätze ausgebildet. "Wir haben hier eigene Szenarien entwickelt, um gezielt verschiedenste Einsatzfälle zu trainieren. Dazu haben wir gute Ausrüstung, von der Schutzweste über das Sturmgewehr bis hin zu Helmen."
Schon mehrmals waren die Beamten aus Niederösterreich in Wien im Einsatz, der Terroranschlag war freilich – zum Glück – eine Premiere. Meist sind es Demonstrationen oder Fußballmatches, die die Polizisten in die Bundeshauptstadt führen. "Wir sind aber im ganzen Bundesgebiet im Einsatz. Gefordert wurden wir etwa auch bei der Flüchtlingskrise, da waren wir monatelang unterwegs", schildert Breitenfelder das umfangreiche Einsatzgebiet. Aber auch der Schütze von Stiwoll rief die Spezial-Truppe aus Niederösterreich auf den Plan.
Bewältigung im Nachhinein
"Vor ein paar Tagen bin ich am Abend noch einmal durch den 1. Bezirk gegangen. Es war ruhig, kein lautes Wort war zu hören – richtig beklemmend. Wenn man sich vorstellt, wie es früher im Bermudadreieck zuging, merkt man, da hat sich etwas verändert", erzählt der Korneuburger Kommandant. Erst jetzt ist Zeit, das Erlebte zu verarbeiten. "Miteinander zu sprechen, vor allem mit jenen Kollegen, die unmittelbar Verletzte geborgen haben, ist jetzt extrem wichtig und eine meiner Aufgaben als Zugskommandant."
Ganz Korneuburg trauert:
Terroranschlag in Wien – erste Reaktionen aus dem Bezirk Korneuburg:
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