Andreas Kreuzspiegel sattelte um
Quereinsteiger – vom Chemiker zum Polizisten
Eigentlich ist Andreas Kreuzspiegel gelernter Chemiker. Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung drückte er 2018 nochmal die Schulbank. Heute versieht er seinen Dienst auf der Polizeiinspektion Korneuburg und ist mittlerweile Teil der Kriminaldienstgruppe.
WEINVIERTEL | KORNEUBURG. Wer rastet der rostet, außerdem lernt man nie aus. Das ist das Motto von Andreas Kreuzspiegel. Nach erfolgreichen, beruflichen Jahren in einer Pharmafirma, sattelte der Absolvent der HTL Rosensteingasse um.
"In meiner alten Firma hab ich mich sehr wohl gefühlt, auch Leitungspositionen inne gehabt. Dennoch war ich auf der Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung",
erzählt der Tullner. Das Feuer für die Polizei hat dabei dann die eigene Freundin entfacht, die nach ihrer Ausbildung ebenfalls auf dem Korneuburger Posten ihren Dienst versah.
Zwei Jahre Schule, danach ein Jahr Praktikum. Heute hat Inspektor Andreas Kreuzspiegel bei der Korneuburger Polizei sein berufliches Zuhause gefunden.
"Die Arbeit ist sehr abwechslungsreich und man kann sich auch selbst im Rahmen des Polizeidienstes entfalten",
erzählt Kreuzspiegel. Seine chemische Ausbildung hat ihn zum Kriminaldienst geführt. "Ich bin jetzt meistens in Zivil unterwegs, mach aber nach wie vor Außen- und Nachtdienste."
Auch Polizei muss sich anpassen
Der Korneuburger Posten ist ein sehr junger, sagt Kommandant Josef Breitenfelder. Die beruflichen Quereinsteiger schätzt er sehr. Von 30 bis 50 Jahren, da gibt es kein Limit.
"Die Gesellschaft hat sich verändert, da muss sich auch die Polizei anpassen."
Gelockerte Aufnahmebedingungen, etwa was das Alter der Kandidaten angeht, machen den Polizeiberuf nun auch für jene interessant, die beruflich umsatteln wollen.
Dass das Alter dabei von Vorteil sein kann, hat auch auch Kreuzspiegel schon festgestellt:
"Wenn man älter ist, tut man sich in gewissen Situationen leichter. Etwa, wenn man bei Amtshandlungen auf Personen zugeht. Immerhin kann man da auf eine größere Lebenserfahrung zurückgreifen, als so mancher junger Kollege."
Von einander lernen
Allein heuer haben zehn neue Polizistinnen und Polizisten in Korneuburg ihren Dienst begonnen.
"Die pensionsstarken Jahrgänge haben uns voll erwischt. Das geht in den nächsten Jahren dem ganzen Weinviertel so. Von der Lebenserfahrung der Quereinsteiger können wir sehr profitieren, in dem wir sie mit den noch jüngeren in Teams zusammenbringen. Da kann jeder vom anderen lernen",
ist der Postenkommandant überzeugt. Schließlich muss man sich beim Polizeidienst aufeinander verlassen können.
Man muss Herausforderungen mögen
"Ich war es gewohnt, mich hochzuarbeiten. Ich hab schon früher die Matura nachgemacht. Lernen und dranbleiben, das war immer schon mein Motto." Und das muss einem auch liegen, sattelt man als Quereinsteiger auf den Polizeiberuf um, erzählt Kreuzspiegel. Ein gutes Allgemeinwissen schadet dabei natürlich nicht, gewissenhaftes Lernen ist absolute Voraussetzung.
"Schließlich muss man wissen, was die Gesetze erlauben und welche Spielräume sie uns gewähren. Das muss man oft, bei Amtshandlungen, innerhalb von Sekunden entscheiden."
Dass die jungen und topmotivierten Kollegen dann auch die erfahreneren fit halten, kann Josef Breitenfelder nur bestätigen.
"Ein Polizist muss engagiert sein, kameradschaftlich denken, Teamgeist leben und das Miteinander schätzen."
Denn den Kontakt zu den Menschen hat man nicht nur bei Einsätzen, sondern auch im ganz "normalen Alltag" mit Kolleginnen und Kollegen.
Neugierig geworden?
Wer jetzt selbst neugierig geworden ist und Interesse am Polizeiberuf hat, kann sich auf der Homepage polizeikarriere.gv.at umfassend informieren.
"Oder einfach einen Uniformierten auf der Straße ansprechen und das persönliche Gespräch suchen",
lädt Manuela Weinkirn, Pressesprecherin der LPD NÖ, ein.
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