Rettung naht von Fern
KORNEUBURG. „Ein neuer Standort mit optimalem Umfeld sichert eine hochqualitative Notrufbearbeitung für unsere Bürger. Die Räumlichkeiten von 144 Notruf NÖ in Korneuburg sind bestens für modernes Notfallmanagement geeignet.“ Mit diesen Worten eröffnete Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka am 25. Februar den neuen Standort in der Nähe des Hauptplatzes.
Nahezu zeitgleich plant das Land Niederösterreich die Ausschreibung der Notarztversorgung. EU-weit können sich nun auch private Anbieter um diesen Vertrag bewerben. Mit einem allfälligen Betreiberwechsel könnte den Patienten ein neues System blühen. Auch besteht keine Garantie, dass an den jetzigen Rettungsstandorten festgehalten wird. Abgeordneter Hermann Haller differenziert: "Der Standort der Notrufzentrale ist fix. Wer dann den Einsatz fährt, wird nun ausgeschrieben." Er selbst streut dem Roten Kreuz, dass derzeit die notärztliche Versorgung im Bezirk aufrecht erhält, Rosen: "Wir sind sehr zufrieden."
Überraschungseffekt
Beim Roten Kreuz war man über den Schritt des Landes überrascht. Erst vor zwei Jahren hatte man im gegenseitigen Einvernehmen die Verträge modifiziert. "Wenn alles so super ist, warum sucht man dann einen neuen Betreiber", hört man aus den Sanitäterkreisen.
Rot-Kreuz-Sprecherin Sonja Kellner versucht zu beruhigen: "Die Ausschreibung betrifft ausschließlich das vom Land finanzierte Notarztwesen. Wer sich bewirbt und zu welchen Konditionen – dazu liegen derzeit keinerlei Informationen vor. Derzeit warten wir auf die Unterlagen. Da wir die Anforderungen noch nicht genau kennen, ist es schwierig, Prognosen abzugeben."
Karina Seidl
ZUR SACHE
Gemeinsam mit Mistelbach und Gänserndorf bildet der Bezirk Korneburg eine der acht Regionen im Notarztsystem. Ziel ist es 95 Prozent der Niederösterreicher sollen in längstens 20 Minuten im Notfall versorgen zu können.
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