Corona
Stockerauer hat sich zurück ins Leben gekämpft
Stets lustig, gut gelaunt und nie um einen frechen Spruch verlegen, so kennt man Entertainer und Stimmenimmitator Wolf Frank. Eine Corona-Erkrankung war ihn letzten Jahr aus der Bahn, mit den Folgen lebt er noch heute. Doch es wäre nicht Wolf Frank, würde er sich damit zufrieden geben. Jetzt will der Stockerauer anderen helfen und einen Stammtisch für Betroffene von Long-Covid und Post-Covid ins Leben rufen.
BEZIRK KORNEUBURG | STOCKERAU. Beruflich spürte Frank die Corona-Pandemie von der ersten Minute weg. "Dass ich mich anstecken könnte, war so weit weg. Als es dann passierte ging es mir nach ein paar Tagen so rapide schlechter, dass ich ins Spital musste", erinnert sich der Stockerauer. Isoliert, in einem Einzelzimmer, ohne Kontakt nach draußen. "Mit meiner Frau konnte ich nur telefonieren, das war schrecklich. Und um ehrlich zu sein, sogar dafür fehlte mir manchmal die Kraft." Im Stockerauer Spital waren alle sehr "lieb und bemüht", aber so richtig helfen konnte man auch nicht. "Ich hab mich so hilflos und ausgeliefert gefühlt."
Als die Erkrankung "überstanden" war, fühlte sich Wolf Frank "erbärmlich". "Ich war benommen, wie in Watte gepackt, im ganzen Körper kribbelte es ständig, auch der Neurologe konnte da nicht helfen." Mehrere Krankenhausaufenthalte folgten, die Therapien schlugen nur mäßig an. An den Folgen leidet Frank, rund eineinhalb Jahre nach der Infektion, nach wie vor. "Herzrhythmusstörungen, eine unendliche Müdigkeit, Erschöpfung, Schwindel, Schweißausbrüche," zählt der Stockerauer auf, Geruchs- und Geschmacksinn kommen langsam wieder.
Der Tag beginnt gemütlich
Aus dem Bett springen und fit in den Tag starten, für Wolf Frank heute unmöglich. "Wenn ich aufwache, bin ich gerädert, fühle mich müder als am Abend zuvor. Dann brauch ich den Vormittag, um zu mir zu kommen. Ab mittags komme ich langsam in Schwung, am Nachmittag kann ich Termine wahrnehmen und abends jetzt, zum Glück, wieder auftreten." Dass das wieder geht, freut Frank besonders, konnte er doch von August 2021 bis Mai 2022 seinem Beruf nicht nachgehen. Dass dann zur gesundheitlichen auch noch eine finanzielle Belastung dazukommt, kann man sich denken. "Ohne die Hilfe meiner Frau, meiner Familie und lieber Freunde hätte ich das nicht geschafft."
Anderen helfen
"Es gibt rund 500.000 Menschen, die in Österreich an Long Covid leiden", erzählt Frank. Hilfe zu bekommen, ist schwer, "auch ich hab für einen Termin in der Post Covid Ambulanz im AKH ein halbes Jahr warten müssen." Darum will Frank nun Betroffene vernetzen, Informationen mit ihnen teilen. "Ich will einen Stammtisch gründen, wer Interesse hat, soll sich bei mir melden!"
Kontakt: 0660/6054560 oder Mail an wolf.frank@hubevit.at
Mehr aus dem Bezirk Korneuburg:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.