Über mittags ist meist zwei Stunden zu
Die Kaufkraftanalyse der Wirtschaftskammer zeichnet ein bedrohliches Bild.
STOCKERAU/KORNEUBURG (km). Immer mehr Geschäftsflächen in Innenstädten stehen leer. Grund: Shopping- und Fachmarktcenter ziehen immer mehr Kunden aus den Zentren an den Stadtrand. Manche Orte haben in acht Jahren mehr als ein Drittel aller Geschäfte verloren. Trotz dieser Bedrohung schließen an vielen Orten die Geschäfte am Samstag zu Mittag die Rollläden. Auch der freie Nachmittag unter der Woche ist oft noch ein Brauch, der so manche City in eine Geisterstadt verwandelt. Die Bezirksblätter haben sich umgesehen, wie es im Bezirk Korneuburg aussieht, wer wann offen hat und wie viele Lokale leerstehen.
Peter Hopfeld, Obmann der Wirtschaftskammer Bezirk Korneuburg, kennt das Problem gut. Für ihn ist jedoch die Änderung der Öffnungszeiten keine Lösung. "Der Einzelhändler, in Stockerau sind es 156, ist nicht mit Handelsketten vergleichbar. Er ist ein Einzelkämpfer ohne Freizeit. Er kann nicht einmal Essen gehen, wenn er sein Lokal rund um die Uhr offen hält. Auch mit einem Angestellten ist es nur schwer oder gar nicht machbar."
Mehr Frequenz in der Stadt
Eine Verbesserung könne eine Erhöhung der Frequenz, bedingt durch das Schaffen von Wohnraum bringen, ist Hopfeld überzeugt. "Doch wer investiert? Land und Stadt haben kein Geld. Jetzt versuchen wir mit Hausbesitzern ein Konzept zu erarbeiten."
Werner Kelterer, Optiker in Stockerau, ist mit dem Geschäft zufrieden, schlägt aber mehr gemeinsames Vorgehen der Geschäftsleute vor. "Zur besseren wirtschaftlichen Entwicklung brauche wir die aktive Mitarbeit der Unternehmer im Wirtschaftsverein. Unser gutes Sortiment könnte verkauft werden." Für Kelterer gehören dazu auch einheitliche Öffnungszeiten und eine Belebung der Leerflächen.
Brigitta W. aus Sierndorf kauft regelmäßig in der Lenaustadt ein. "Ich gehe gerne in Stockerau einkaufen und finde alles, was ich brauche. Nur die Mittagspause nervt mich manchmal."
Keine leeren Geschäftslokale
Andreas Minnich, Wirtschaftsstadtrat in Korneuburg, freut sich über das gute Ergebnis de Kaufstromanalyse. "Korneuburg ist eine von drei Städten, wo sich die Fläche der Ansiedlung von Fachmarktcentern nicht vergrößert hat. Im Gegenteil, im Zentrum der Stadt ist sie für Geschäfte sogar größer geworden. Leerflächen gibt es keine." Dennoch wird an einheitlichen Öffnungszeiten und gemeinsamen Verkaufsaktionen gearbeitet.
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