Ver-rücktes Denken 2/4
Entschuldigung. Es ist wieder passiert. Ich weiche immer wieder ab. In meinen Gedanken. Von meinen Gedanken. In meinem Denken. Ist das angeboren? Antrainiert? Eine Strategie? Strategie wofür? Wogegen? Denken ist ein Grundrecht, jedoch in keinem Gesetz verankert. Wird wohl nicht so gern gesehen. Die Masse soll ruhig denken. Der Einzelne für sich? Da wird es problematischer.
„Eine Portion Denken für die Masse, bitte.″
„Darf es ein bisschen mehr sein?” Scherz, oder?
Aufgeteilt. Ist leichter. Für jeden. An der kurzen Leine halten. Leichter zu kontrollieren. Schön bei Fuß. Vielleicht gibt es am Anfang paar Ausbruchsversuche. Möglich. Aber hey, wozu gibt es so tolle Leckerlis. Hundekuchen zum Beispiel. Oder Smartphones und Apps. Tolle, die Masse animierende Medien versüßen die kurze Leinenhaltung. Selbständigkeit? Wozu? Es ist für alles gesorgt. Denken überflüssig. Also stellen wir es doch ab. Wozu Energie verschwenden. Vor allem in der heutigen Zeit ist Energie kostbar. Leiten wir doch unsere Energie um. Facebook bietet sich an; nenne ich hier nur als Beispiel.
„Wie fühlt es sich jetzt an? Besser?”
„Ja, besser.”
Wir liken und entliken. Immerhin denken wir uns was dabei. Wir ”liken” nicht einfach #nurmalso. Wir denken uns was dabei. Also irgendwie. Hier gibt man uns den Raum, unsere Meinung kundzutun. Wir sagen doch, was uns gefällt. Ist cool. Oder etwa nicht? Wir liken ja nicht nur, weil es anderen gefällt. 400 Likes? Das muss gut sein. Das muss richtig sein. Das liken wir auch. Hier denken wir alle gleich. Endlich. Angekommen. Wir sind nicht alleine. Hier gibt es viele wie uns. Leine? Welche Leine? Da ist keine Leine. Die ganze Welt liegt uns doch zu Füßen. Nur einen Mausklick entfernt. So schon kann leben sein. Sinnbefreit? Mitnichten. Aber...
Hatte ich nicht schon zuvor erwähnt, dass ich den Hang und Drang habe, immer abzuschweifen. Vom Thema. Warum?
Tja, weil ich mich nicht an Grenzen halten kann. An umzäunte Denkgrenzen. Wäre doch möglich. Ich bin immer auf der Suche nach einem Loch, durch das ich schlüpfen kann. Oder ich schneide den Zaun durch. Abhänging davon wie verfahren die Gedanken und starr die Denkmuster sind, entscheide ich. Ist es eine Maschendrahtzaun? Ein Stacheldrahtzaun oder eine gemauerte Wand? Oftmals hilft eine Leiter. Was auch immer. Oder, ja ich gebe es zu, manchmal stelle ich mich verfahrenen Denkmustern und blanker Dummheit mit nichts als einer Stange Dynamit in den Weg. Sehr wirkungsvoll. Okay, etwas brachial. Primitiv, aber effektiv. Nach der Sprengung sehe ich weniger als zuvor. Nur Nebel und Schmutz. Staub, der sich in die Lungen frisst. Steine, die mir im Weg stehen. Und jetzt kommt die Arbeit. Den eigenen Weg finden. Meine Denkmuster überdenken. Gesetz dem Fall, es besteht ein gängiges Muster. Es kommt oft vor, dass ich eine ganz neue Art von Muster kreieren muss bzw kann oder auch nur will. Neue Farben hinzufüge. Neue Farbe mische. Farben erfinde. Farben neue Namen gebe. Neue Figuren einfüge. Figuren erfinde. Figuren andere Plätze zuweise. Why not?
to be continued
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