Korneuburger Rückschau
Christian Gepp – Bürgermeister seit 13 Jahren
Vor fast genau 13 Jahren, am 14. April 2010, wurde Christian Gepp zum Bürgermeister der Stadt Korneuburg gewählt. Eine gute Gelegenheit, so der Stadt-Chef, um zurückzublicken.
BEZIRK | STADT KORNEUBURG. "Politik heißt auch, hinter der Fassade arbeiten", stellt Christian Gepp fest. Seit 13 Jahren leitet er als Bürgermeister die Geschicke der Bezirkshauptstadt Korneuburg. An den Tag der Tage, als man ihn am 14. April zum Bürgermeister gewählt hat, erinnert er sich noch gut. "Damals hab ich meinen ersten schwarzen Kaffee getrunken, weil es im ÖVP-Büro keine Milch mehr gab", lacht Gepp. "Ich habe dann versucht, meinen Weg zu gehen. Von unserem Motto ’Vier für Korneuburg’, also der Zusammenarbeit, bin ich immer noch überzeugt. Nur gemeinsam können wir das Erfolgskonzept weiterführen."
Und dass Korneuburg ein eben solches sei, unmittelbar am Rande der Weltstadt Wien, auch das steht für Gepp fest. "Das erste Budget damals wurde abgelehnt. Das war ein Weckruf für mich. Dann saßen alle an einem Tisch – Politik, Verwaltung und Bürger."
Hinter der Fassade
Die aktuellen Trends in der Stadtpolitik stimmen ihn allerdings nachdenklich. "Man ist nach vorne gut, hinter dem Rücken fliegen dann die Hack’ln. In der Diskussion anderer Meinung zu sein, ist legitim. Nicht in Ordnung ist es aber, meiner Meinung nach, andere mit Schmutz zu bewerfen, in der Hoffnung, das etwas picken bleibt."
Politik ist kein gut bezahlter Job. Für Gemeinde- und Stadträte sei es eher eine bezahlte Berufung und ein Hobby mit ernstem Hintergrund. "Eine Gemeinde oder Stadt ist wie eine Firma, der Gemeinderat ist der Aufsichtsrat."
Social Media hat viel verändert
2010 sei ein anspruchsvolles Jahr gewesen. "Damals hatten wir keine Zeit für Streit, so viel war zu tun. Vor allem der Masterplan 2011, der die Richtung der Stadt für die nächsten 25 Jahre vorgab, war ein Meilenstein." Jetzt müsse man das Erreichte verwalte, die Kirsche auf die Schlagobershaube setzen. "Jetzt beginnt eine neue Zeit, neue Projekte starten und wir müssen auch wieder die Bürgerinnen und Bürger dafür begeistern, mitzumachen", sagt Gepp.
Was sich in den letzten Jahren am meisten verändert habe? "Die Kommunikation", sagt der Bürgermeister. "Social Media hat viel verändert. Hatten wir früher drei Tage für die Beantwortung einer E-Mail Zeit, so müssten wir heute in der Sekunde für alle permanent erreichbar sein." Dabei sei auch das Persönliche, also Gespräche von Angesicht zu Angesicht, etwa in Sprechstunden, ein wenig verloren gegangen.
"Man braucht auch eine Dicke Haut. Und man muss sich nicht alles gefallen lassen. Auch für mich gibt es eine rote Linie, etwa wenn es persönlich wird oder meine Familie betrifft."
Kandidatur 2025
"Ja, ich werde 2025 wieder kandidieren", sagt Christian Gepp. Er sei motiviert, noch viele Themen wolle er umsetzen. Und auch einen Wunsch habe er: Die Menschen sollen wieder in die Politik vertrauen können. "Der Blick nach vorne ist so wichtig. Nicht nur auf morgen, sondern auch auf die nächsten Jahre und Jahrzehnte."
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