EU-Wahl: So hat der Bezirk Korneuburg gewählt

3Bilder


Bereits zum vierten Mal hatten die Bewohnerinnen und Bewohner im Bezirk Korneuburg die Möglichkeit, bei einer EU-Wahl ihre Stimme abzugeben. Und so haben sie gewählt.

Die EU-Wahl vergangenen Sonntag hat auch im Bezirk Korneuburg klare Gewinner und Verlierer hervorgebracht. Der blaue Erdrutsch, der in ganz Österreich, ganz Europa spürbar war, hat sich ebenso in den Bezirksergebnissen niedergeschlagen. Es ist hier vor allem die Gemeinde Leitzersdorf, in der die FPÖ um satte 11,14 Prozent zulegen konnte. Im gesamten Bezirk wuchs der blaue Balken um knapp 7 Prozent.


NEOS auf Vormarsch


Auch GRÜNE (+ 4,27 Prozent) und NEOS (8,85 Prozent) zählen zu den klaren Gewinnern der Europa-Wahl 2014. Zur NEOS-Hochburg avancierte etwa Bisamberg, wo die pinken Kreuzerl 12,22 Prozent ausmachten. Die ÖVP musste hier hingegen einen Rückschlag von 5,4 Prozent einstecken.
Rückschlag für "Große"
Wie in Bisamberg ging es den bislang tonangebenden Parteien Niederösterreichs beinahe im ganzen Bezirk. Wobei die ÖVP mit minus 3,15 Prozent im Vergleich zum Wahlergebnis 2009 bezirksweit mehr Stimmenverluste verbuchen musste, als die SPÖ mit knapp minus 0,4 Prozent.

STATEMENTS

Hermann Haller, ÖVP-Bezirksparteiobmann:
"Wir können mit dem Ergebnis durchaus zufrieden sein. Vor allem, dass die ÖVP, trotz anderer Vorhersagen, als klare Nummer eins durchs Ziel bei dieser Europawahl gegangen ist. Natürlich hätten wir gerne im Bezirk dazu gewonnen, doch in Anbetracht der politischen Großwetterlage war das nicht zu erwarten. Die SPÖ, die von einem historischen Tiefstand gestartet ist, hat auch im Bezirk weiter verloren. Wir werden das Ergebnis ganz genau analysieren.
Die Volkspartei NÖ hat ihre Mobilisierungskraft erneut unter Beweis gestellt und ein sehr gutes Ergebnis hingelegt. Damit verbunden ein Großes Danke an alle Funktionärinnen und Funktionäre, die sich im Bezirk wieder so stark engagiert haben. Nachdenklich stimmt mich, dass Parteien, die keinerlei Arbeit im Bezirk zeigen, teilweise stark dazu gewinnen."

Helmut Laab, SPÖ-Bezirksparteiobmann:
"Für mich ist es sehr bedenklich, dass die Wahlbeteiligung nicht erhöht werden konnte. Wahlen, an denen sich unter 50 Prozent der Bevölkerung beteiligen, finde ich sehr erschreckend und bedenklich. Darum kann man auch nicht von Siegern und Verlierern sprechen, denn das Wahlergebnis ist die Aussage einer Minderheit und nicht der Mehrheit der Bevölkerung. Wir müssen einen gemeinsamen Weg finden, die Bürgerinnen und Bürger näher an die EU zu bringen. Dort werden maßgebliche Gesetze für jeden einzelnen von uns entschieden, mit der Wahl zum Europäischen Parlament kann man da mitsprechen. Man darf sich da aber auch nicht auf Polemik beschränken, etwa den EU-Austritt fordern. Ein Sieg bei dieser EU-Wahl ist, meines Erachtens, auf Grund der geringen Wahlbeteiligung nicht viel wert."

Karin Kadenbach, SPÖ-Abgeordnete im EU-Parlament:
"Das Ergebnis der SPÖ bei der gestrigen EU-Wahl ist wie bei der EU-Wahl vor fünf Jahren gleich geblieben. Ich bedanke mich bei allen Funktionären, die durch ihren unermüdlichen Einsatz dieses Ergebnis möglich gemacht und somit einen großartigen Beitrag für die Sozialdemokratie geleistet haben sowie bei den Wählerinnen und Wählern für ihr Vertrauen. Die Themen, die die SPÖ im Wahlkampf als Schwerpunkt gesetzt hat, bewegen die große Mehrheit der Menschen in Europa. Wir waren im Wahlkampf mit unserem Team im ganzen Bezirk und Bundesland unterwegs, um die Menschen zu informieren, wo überall in Niederösterreich die EU drinsteckt, welche Projekte mit EU-Geldern finanziert werden. Nur so konnte, trotz einer niedrigen Wahlbeteiligung, ein stabiles Ergebnis erzielt werden."

Elisabeth Kerschbaum, GRÜNE Stadträtin Korneuburg:
"Ich freu mich über ein super Bezirkswahlergebnis – Korneuburg ist der dritt stärkste GRÜN-Bezirk in ganz Niederösterreich – und ein starkes Ergebnis in der Bezirkshauptstadt Korneuburg, und dass Langenzersdorf zu den Gemeinden gehört, in denen die GRÜNEN die zweit stärkste Kraft sind! Die GRÜNEN können jetzt ein noch stärkeres Team nach Brüssel schicken – vielen Dank an alle im Bezirk Korneuburg, die das mit ermöglicht haben. Danke für Ihr Vertrauen!
Es gibt nur einen Wermutstropfen: Dass die radikalen Rechten, speziell in Frankreich, England und Dänemark derart massiv dazu gewonnen haben, lässt für die nächsten fünf Jahre einiges an Chaos im EU-Parlament befürchten."

Robert Koppensteiner, FPÖ-Bezirksparteiobmann:
"Für die FPÖ im Bezirk Korneuburg war es ein toller Wahlabend mit einem starken Ergebnis im Bundes- und Landestrend der FPÖ. Besonders erfreulich sind punktuelle Ergebnisse in einigen Orten. So wurde die FPÖ zum Beispiel in Seitzersdorf/Wolfpassing, in Sierndorf oder in Zögersdorf zur stärksten Fraktion. Auch die Abstände zu den Altparteien konnten massiv verringert werden, so trennen SPÖ und FPÖ weniger als 1,8 Prozent bezirksweit. Das lässt auch Optimismus und ein Zeichen der Stärke für die, im nächsten Frühjahr stattfindenden Gemeinderatswahlen erwarten. Die Schwerpunkte unseres neu gewählten EUP-Teams, immerhin wurde der Mandatsstand verdoppelt, werden in der Zusammenarbeit mit anderen patriotischen Parteien und einer starken Stimme für Österreich in Europa liegen."

Tibor Pásztory, NEOS Weinviertelkoordinator:
"Eine Gratulation den Wählerinnen und Wählern im Bezirk Korneuburg. Die Ergebnisse hier sind für uns NEOS teilweise sogar deutlich besser, als im Bundesdurchschnitt. Mehr als 12 % in Bisamberg und Langenzersdorf, knapp 12 % in Leobendorf, mehr als 10 % in Niederhollabrunn. Und auch in der Stadt Korneuburg selbst sind 8,33 % noch toll. Da soll noch jemand den Korneuburgern nachsagen, sie wollten keine Veränderung. Wir sind mit einem bewusst kalkulierten Risiko in die Wahlen gegangen: Einerseits mit dem absolut pro-europäischen Programm aller antretenden Parteien, andererseits mit einer Spitzenkandidatin, die bewusst provozieren will, um Österreich zum Nachdenken über bisherige Tabuthemen zu bringen. Hätten wir es uns einfacher gemacht, wäre vermutlich noch mehr drin gewesen."

Das Wahlergebnis von 2009

So hat der Bezirk Korneuburg 2009 bei der Wahl zum Europäischen Parlament abgestimmt:
ÖVP: 10.939 Stimmen – 34,90 Prozent
SPÖ: 6.627 Stimmen – 21,14 Prozent
MARTIN: 5.886 Stimmen – 18,78 Prozent
FPÖ: 3.773 Stimmen – 12,04 Prozent
GRÜNE: 2.870 Stimmen – 9,16 Prozent
BZÖ: 859 Stimmen – 2,74 Prozent
JuLis: 243 Stimmen – 0,78 Prozent
KPÖ: 144 Stimmen – 0,46 Prozent

Bei der letzten EU-Wahl 2009 haben insgesamt 32.133 Bewohnerinnen und Bewohner des Bezirks Korneuburg ihre Stimme abgegeben. Die Wahlbeteiligung lag somit bei 55,19 Prozent.
Die detaillierten Wahl-Ergebnisse 2009 der einzelnen Gemeinden können Sie der Tabelle entnehmen.

Folgende Parteien traten zur Europa-Wahl 2014 an:

ÖVP (Österreichische Volkspartei – Liste Othmar Karas)
SPÖ (Sozialdemokratische Partei Österreichs)
FPÖ (Freiheitliche Partei Österreichs – Die Freiheitlichen)
Die Grünen - Die Grüne Alternative
• BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich – Liste Mag. Werthmann)
NEOS (Das Neue Österreich und Liberales Forum)
REKOS (Die Reformkonservativen – Liste Ewald Stadler)
ANDERS (Europa Anders - KPÖ, Piratenpartei, Wandel und Unabhängige)
EUSTOP (EU-Austritt, Direkte Demokratie, Neutralität)

SPÖ NÖ-Spitzenkandidatin aus Großmugl

Die SPÖ-Spitzenkandidatin Niederösterreichs, Karin Kadenbach, kommt aus dem Bezirk Korneuburg, genauer aus Großmugl. Sie ist bereits seit 2009 Abgeordnete im EU-Parlament. Die Umwelt sowie der nachhaltige Umgang mit wertvollen Ressourcen liegen der SPÖ-Politikerin besonders am Herzen. "Die Sozialdemokraten haben etwa für die zukünftige Klimapolitik eine verbindliche Senkung des CO2-Ausstoßes von 40 Prozent bis 2030 gefordert."
SPÖ NÖ-Spitzenkandidatin Karin Kadenbach freut sich über das gute Wahlergebnis in Niederösterreich, nach der ersten Hochrechnung wird die Europaabgeordnete weiterhin die niederösterreichischen Anliegen im Europaparlament vertreten.

Hier die aktuelle Hochrechnung:


Hier geht's zur Berichterstattung des Chefredakteurs Oswald Hicker.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:00

Wassermann – Glückskind des Monats
So wird das Horoskop im April

Alle zwölf Sternzeichen sind schon gespannt, was Astrologe Wilfried Weilandt zu berichten hat. Wie der April wird, wollt ihr wissen? Werft einfach einen Blick ins aktuelle Horoskop! ÖSTERREICH. Der April macht, was er will, das sagt uns schon der Volksmund. Damit es aber nicht ganz so turbulent wird, schauen Astrologe Wilfried Weilandt und Moderatorin Sandra Schütz wieder in die Sterne. Und so viel sei vorweg verraten: Der Wassermann ist das Glückskind des Monats, tapfer müssen hingegen die...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.