"Wenn wir jetzt nichts tun, ist alles zu spät!"
Langenzersdorfs AnrainerInnen des Birg-Grundes machen für eine moderate Verbauung mobil.
LANGENZERSDORF (sz). Die AnrainerInnen der Langenzersdorfer Begleitstraße Nord und der Dr. Georg Prader Straße haben schon so einiges hinter sich: Waren es zuerst parkende Lkws, die die Nebenfahrbahn zur Bundesstraße als Abstellplatz für´s Wochenende benutzen, später zig Lkw-Fahrten mitten in der Nacht mit dem Zielort Birg-Grund, so gipfelte das nachbarschaftliche Verhältnis mit dem dort angesiedelten Betrieb in einem Großbrand, bei dem auch die Fassaden der angrenzenden Häuser nicht verschont blieben.
Warm abgetragen oder nicht – das ist an anderer Stelle zu klären – soll der Birg-Grund, der sich unmittelbar neben dem Kreisverkehr bei der Langenzersdorfer Ortseinfahrt befindet, nun an einen Wohnbauträger verkauft werden. Dieser will dort, selbstverständlich, Wohnungen bauen – fünf Blöcke mit je neun Wohneinheiten sind momentan in aller Munde.
Bürgerinitiative formiert
Um ein Bauen dieser Art jedoch möglich zu machen und, so wird zumindest gemunkelt, den Verkauf des Birg-Grundes auch lukrativer zu machen, soll das Grundstück umgewidmet werden: Bauklasse 1 bis 2, 30 prozentige Verbauung.
"Das ist ein Wahnsinn", macht Erwin Fitzi aufmerksam und rief sofort eine Bürgerinitiative ins Leben. Seit drei Tagen gibt es sie jetzt schon, 90 Unterschrieften hat man bereits gesammelt. Diese sollen an Bgm. Andreas Arbesser übergeben werden, auch einen Einspruch bezüglich des geplanten Bebauungs- und Flächenwidmungsplanes will man formulieren. "Das hat uns auch der Bürgermeister indirekt geraten", den diesem seien, aus rechtlichen Gründen, die Hände gebunden, eine moderatere Umwidmung durchzuführen.
Verkehr Thema Nr. 1
Es sind nicht die neuen Nachbarn, die man durch den Wohnbau bekommen würde, die die AnrainerInnen stören. Vielmehr sieht man erhebliche Probleme in der verkehrstechnischen Planung. So ist die Begleitstraße Nord schon jetzt zu schmal für einen Geh- oder Radweg. Kommt der Wohnbau in bislang "geplanter" Form, würden dutzende Fahrzeuge mehr die Straße passieren. Ganz zu Schweigen davon, wie Zu- und Abfahrten zur Begleitstraße dann geregelt werden würden.
"Zudem wäre das eine Verdoppelung der Bevölkerung in der Siedlung auf gerade einmal einem Viertel der Fläche", rechnet Fitzi vor.
Eine erste Forderung der Bürgerinitiative ist nun eine Informationsveranstaltung, in der die Gemeinde klar und offen über die Pläne mit den Birg-Gründen informiert. "Wenn wir nicht jetzt etwas unternehmen, ist es nach der Umwidmung zu spät", ist Fitzi überzeugt.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.