Hufschmied Hannes Hofer verpasst Pferden „Maßschuhe“
GROSSRUSSBACH (km). Für Schmiedemeister, Hufschmied und Berufsschullehrer Hannes Hofer sind Hufschmiede immer öfter „Pferde-Orthopäden". „Wir arbeiten sehr viel mit Tierärzten zusammen und müssen unser Wissen in dieser Richtung ständig erweitern. Daher ist Weiterbildung unsere wichtigste Investition“, erklärt Hofer. Für die entsprechende Aus- und Weiterbildung muss der Hufschmied allerdings ins Ausland fahren, weil das Angebot in Österreich sehr klein ist.
Obwohl Hannes Hofer bereits in der fünften Generation als Schmiedemeister auch eine Werkstatt führt, ist der Schwerpunkt seines Unternehmens die Hufarbeit. Mit seiner mobilen Werkstatt besucht er die Reitställe der Umgebung und betreut regelmäßig rund 200 Pferde.
Unterstützt wird Hofer bei seiner Arbeit von zwei Lehrlingen, wobei einer, Lukas Juster, seine Lehre demnächst beendet und bereits eine Auszeichnung dafür erhalten hat.
Während der Großrußbacher Unternehmer bei seiner Arbeit im Weinviertel bleibt, bezieht er die Materialien, wie Hufeisen, Nägel und Werkzeuge aus Holland, Schweden und England. Die in verschiedenen Größen gelieferten Hufeisen werden dem Pferd angepasst und bei Bedarf auch umgeschmiedet. Wobei Hufeisen aus Aluminium-Legierung, besonders für Rennpferde, immer gefragter sind. Kunststoffschuhe haben sich nicht bewährt und sind ein Nischenprodukt, das eventuell nach Verletzungen verwendet wird. Als nächste größere Investition plant Hofer die Anschaffung einer neuen, mobilen Werkstatt.
Neben seinem Einsatz als Hufschmied und Berufsschullehrer, sind Aufträge für den Schmiedemeister mehr Hobbyarbeit. „Es gibt aber immer wieder Leute, die ein handgeschmiedetes Hufeisen für verschiedene Zwecke, zum Beispiel als Glücksbringen zum neuen Jahr, bestellen“, ergänzt Hofer, der regelmäßig an Wettbewerben teilnimmt und zuletzt bei der Europameisterschaft ins Finale kam.
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