Der „Gute Geist“ von Stiege Zwei

Einen „Guten Geist“ trifft man sicher ehesten, wenn er fleißig bei der Arbeit ist. Johann Brunner kehrt an diesem Nachmittag gerade die Garagenauffahrt in der Reifgasse. Blitzsauber präsentiert sich die Anlage. Wie alle guten Geister ist auch er bescheiden, wenn es ums seine eigene Leistung für die Allgemeinheit geht. Seit 15 Jahren ist er für die drei Wohnhausanlagen zuständig. Neben den Häusern reinigt und betreut er auch noch die dazugehörenden Garagen. Diese werden einmal im Jahr generalgereinigt. Und da macht es sich bezahlt, dass vor dem Haus schon gründlich gekehrt ist, denn dann trägt man nicht so viel Schmutz hinein. Die Reinigungsarbeiten sind aber nur ein Teil seiner Tätigkeit. „Natürlich helfe ich auch Leuten, die mal den Garagenschlüssel vergessen haben oder erledige kleine Reparaturen“, so der gelernte Koch über seinen Arbeitsalltag. Helfen wo es geht ist ein Grundprinzip des guten Geistes. „Die Menschen sind doch dazu da um einander zu helfen“, so Brunner. Apropos Hilfe: Die haben im Sommer in der Anlage die Grünflächen nötig, und die anhaltende Trockenheit kann vor allem für die Blumentröge über den Garagen rasch zum Problem werden. Dann ist Johann Brunner rasch zur Stelle. Ebenso wie im Winter, wobei in schneereichen Wintern bei Bedarf auch schon mal bis Mitternacht geräumt wird. Was für ihn das Normalste auf der Welt zu sein scheint ist für andere oft eine große Hilfe. Verwundert zeigt er sich über die Auswahl seiner Person, denn guter Geist zu sein ist für Johann Brunner normaler Alltag und wahrscheinlich fällt es erst auf, wenn der gute Geist Pause macht. Im Oktober geht er in Pension und möchte sich dann neuen Aufgaben widmen, womöglich wieder in Bereichen die mit Hilfe für Andere zu tun hat.