Kultur in Langenloiser Höfen und Gärten:
Die „Wandervögel“ sangen über das Geld und die Welt und die Zeiten
LANGENLOIS (mk) In den Gobelsburger „Oleanderhof“ des Bioweinguts Amon hatte LaKult im Rahmen von „Kultur in Langenloiser Höfen und Gärten“ geladen - zu einem Auftritt der „Wandervögel“, die in bester Zupfgeigenhansel-Manier über das Geld (fehlt zumeist), die Welt (so voller Widrigkeiten), die Zeiten (treiben die Menschen in die Ferne) und - ja: - auch über die Liebe (ein großer Trost) zu singen.
Mit dem wunderschönen Lied von Heinrich Heine „Mein Kind, wir waren Kinder“ fesselten die drei Wandervögel Bryan Benner (Gesang, Gitarre und Moderation), Raphael Widmann (Geige, Gesang) und Wolfgang Schöbitz (Kontrabass, Gesang) - zu denen später als Gast Max Mayerhofer hinzustieß - das Publikum im gut besuchten Oleanderhof gleich von Beginn an. Mit den jiddischen Liedern „Di grine Kusine“ und „Oj dortn“ beschrieben sie das schwere Leben der Auswanderer, in „Andere, die das Land so sehr nicht liebten“ das Leid der Exilierten, in „Der arme Bur“ einen Bauern, der sich vor lauter Armut in den Himmel wünscht, und in „Ich bin Soldat“ die Soldaten, die nicht gefragt wurden, als man sie rekrutierte, und die jetzt davon träumen, nicht mehr den Tyrannen zu dienen, sondern sie als „Soldaten der Freiheit“ zu stürzen.
Diese und all die anderen Lieder der „Wandervögel“ sind Volkslieder im besten Sinne des Wortes, sind - wie Bryan Benner meinte - „Teil der kollektiven Erinnerung der Menschen“, mit denen sie das Leben, das Leiden und das Vergnügen ihrer Vorfahren nachempfinden können. So war dieser Wandervogel-Abend im Oleanderhof eine höchst gelungene Veranstaltung - für das Publikum - darunter Stadträtin Brigitte Reiter - und für die Musiker, die mit diesem Auftritt ihr erstes Konzert in diesem Jahr spielen konnten.
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