Landesgericht Krems
Achtung - Tricks der Internetbetrüger werden immer fieser
Ein Opfer der Kriminellen landete jetzt selbst als Beitragstäterin vor Gericht. Sie hatte den Kriminellen in gutem Glauben ihr Konto zur Verfügung gestellt.
REGION WALDVIERTEL. Eine 54-jährige Frau und Mutter von vier Kindern saß den Internetbetrügern auf und musste sich am Kremser Landesgericht wegen schweren Betrugs als Beteiligte und wegen Geldwäscherei verantworten.
Einkäufe bei Amazon
Die Selbstständige schilderte, wie sie selbst zum gutgläubigen Opfer wurde. Im Sommer 2023 meldete sich ein Täter am Telefon und gab sich als Mitarbeiter von Amazon aus. Man habe bemerkt, dass Unbekannte über ihren Account Einkäufe bei Amazon tätigen.
Hilfe angeboten
Er könne ihr behilflich sein, dies zu stoppen und ihr verlorenes Geld wieder gutzuschreiben. In einem eineinhalbstündigen Telefonat lockte ihr der Kriminelle die Zugangsdaten ihrer Bankkonten sowie ihrer Handyzugangsdaten heraus.
Vom Konto Kryptowährung gekauft
Daraufhin benutzten die Täter das Konto der Frau dazu, dass andere Betrogene, darunter sogar ein Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr, unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Beträge auf ihr Konto überwiesen. Die eingegangenen Summen wurden dann zum Einkauf von Kryptowährung und US-Dollars weiter transferiert. Eine handschriftliche Vollmacht wies die 54-Jährige als Auftraggeberin für die Transaktionen auf.
Die Beschuldigte gab an, dass sie keinen Verdacht geschöpft hätte, der englischsprechende Mann habe ihr sogar einen Identitätsausweis von Amazon übermittelt. Sie hätte in gutem Glauben gehandelt und die Anweisungen des Kriminellen befolgt.
Auf Grund der glaubwürdigen Ausführungen der Angeklagten entschied sich der Richter für einen Freispruch der bisher unbescholtenen Dame.
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