Donaulimes
Bezirk Krems hat ein neues UNESCO Weltkulturerbe: mit Umfrage
Seit Freitag vergangener Woche gibt es im Bezirk Krems ein neues UNESCO Weltkulturerbe. Wurde die Wachau damals noch gefeiert, als sie in diese Liga aufgestiegen war, so ging der Ritterschlag des Donaulimes unter Corona, Impfverhalten, Unwettern und mehr unter.
MAUTERN/ WACHAU. Es geschah am Freitag voriger Woche: Der westliche Teil des Donaulimes erhielt den Titel "UNESCO Weltkulturerbe". Zeiselmauer gehört ebenso zu diesem Donaulimes wie Tulln, Traismauer, Pöchlarn und Wallsee. Aber der Bezirk Krems hat mit Mautern, das die alten Römer Favianis nannten, eine Anhäufung von gut erhaltenen Bauwerken der Römerzeit, die in ihrer Dimension einzigartig ist.
"Es war ein großes Hin- und Her, eine knappe Geschichte, weil Ungarn noch ausgestiegen ist. Und es ist auch der zweite Anlauf", beschreibt Philipp Stabentheimer vom Römermuseum Mautern den spannenden Weg, " nun wollen wir noch mehr Leute erreichen und für unsere kulturellen Schätze sensibilisieren. Wir sehen es als kulturellen Bildungsauftrag und zeigen die Wichtigkeit des Denkmalschutzes."
22 Teilabschnitte bundesweit
Österreichweit zählt der Donaulimes 22 Teilabschnitte, im Bezirk gibt es mit St. Johann im Mauerthale, St. Lorenz, Bacharnsdorf, Windstahlgraben und Mautern fünf Abschnitte, die römische Wachtürme (Burgus) beherbergen. Mautern selbst hat zwei Teilabschnitte: "Römermauer mit Römerturm" im Westen der Stadt und im Osten Teile des Nikolaihofs.
Bevölkerung schätzt Kulturgut
"Wir haben in Mautern eine wissende und engagierte Bevölkerung, die zu schätzen weiß, auf welchen Schätzen sie lebt", sagt Philipp Stabentheiner, "wir versuchen, das alles lebendig zu gestalten und zu zeigen, dass Geschichte lebt. Bei uns leben die Menschen teilweise in römischem Mauerwerk. Von Zeiselmauer bis Bacharnsdorf sind römische Gemäuer noch gut erhalten."
Sichtbar machen
So seien im Nikolaihof – dem östlichen Teil des Mauterner Römerkulturgutes – Teile einer Kastellanlage teilweise noch bis unter das Dach erhalten.
"Wir wollen das Sichtbare sichtbarer machen", zeigt sich Philipp Stabentheiner motiviert. So sei der Museumsshop mit kreativen Produkten wie Römerpesto (Moretum), römischem Spielzeug aus Mautern und Umgebung und mehr bestückt.
Kulturweg
"Es wird auch der Kulturweg ausgebaut – mit neuen Schildern, die das Wissen in den Alltag einfließen lassen sollen und das gemeinsame UNESCO Weltkulturerbe-Logo tragen dürfen, was natürlich ein Ritterschlag ist", freut sich der Museumsleiter. Das Römermuseum sei übrigens auch kinderfreundlich ausgestaltet und bietet einen Rätselpass, mit dem die Kinder durch ganz Mautern gehen und die Geschichte Mautern erleben können.
Mautern: am besten erforscht
"Mautern gehört schon jetzt zu den archäologisch best erforschtesen Stätten von Österreich, drei Grabungsstätten laufen jetzt gerade, die einen Zugewinn an Informationen bringen" informiert Philipp Stabentheiner, "als UNESCO Weltkulturerbe wird Mautern einmal mehr gewürdigt. Das macht uns sehr stolz."
Stolz auf das doppelte Weltkulturerbe
Wie stolz auch Menschen aus der Bevölkerung sind, zeigt ein Brief von Dr. Werner Stockinger: "Seit einigen Tagen beseelt mich – ich gebe es unumwunden zu – eine gewisse Schadenfreude, denn wir, die Unbekannten und manchmal müde Belächelten – auch was die Qualität der Weine anbelangt – an der Südseite der Donau, leben ab jetzt nicht nur im Weltkulturerbe Wachau, sondern auch – und das exklusiv nur für uns – ein weiteres Mal in einem Weltkulturerbe, dem „Donau-Limes“, der sich von Deutschland über Österreich bis in den Osten erstreckt."
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https://www.meinbezirk.at/tulln/c-lokales/der-donaulimes-ist-unesco-weltkulturerbe_a4802522
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