Die papierene Revolution - Kampf dem Plastikmüll
BEZIRK. Jährlich landen in Europa acht Milliarden Plastiksackerl auf dem Müll. Jeder Österreicher nutzt im Schnitt 198 Plastiksackerl pro Jahr. Viele davon landen in der Umwelt, in der Donau schwimmen bereits mehr Plastikpartikel als Jungfische. Die EU hat nun Mitgliedsstaaten erlaubt, Kunststofftaschen zu verbieten oder zu besteuern. Im Bezirk Krems gibt es bereits Vorreiter aus dem Handel, welche der Plastikflut den Kampf angesagt haben.
Beim Griff nach dem altbekannten, raschelnden Plastiksackerl stutzen wir von der Redaktion bei Gourmetspar in der Oberen Landstraße kurz. Denn plötzlich stechen uns braune Papiersäckchen ins auge, die bei Obstwaage oder direkt bei den Gemüsesteigen darauf warten, Äpfel, Radischen oder etwa Birnen in sich aufzunehmen. Ein Fortschritt, obwohl auch die durchsichtigen Plastiksackerl hier noch verfügbar sind.
Auch im beliebten Gemüse- und Blumengeschäft am Kremser Pfarrplatz ist die papierene Revolution im Gange. Denn die Kunden tragen Obst und Gemüse ab nun in Papiersackerln aus Köchers Laden. "Ganz ohne Tragetaschen geht es nicht, da viele Kunden ohne diesen zu uns kommen. Deshalb haben wir die umweltfreundlichen Sackerl bestellt", erklärt Betreiberin Verena Köcher. Der Betrieb befindet sich in Rohrendorf und auch dort wird ökologisch gehandelt und seit fünf Jahren verzichtet man auf Spritzmittel. "Die neuen Sackerl sind wesentlich teurer, aber wir wollen etwas für die Umwelt tun", so Köcher. Den Kunden gefällt es, das bestätigt Julia Zach, die gerade während des Bezirksblätter-Lokalaugenscheins ins Geschäft gekommen ist und Vogerlsalat in der Papierverpackung mit nach Hause nimmt.
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