Wo Bildung nottut
Graffiti spiegeln eine Gefahr wider

- Foto: Kermer
- hochgeladen von Simone Göls
Zwei Burschen schmierten ein Hakenkreuz in ein Parkhaus, was die Alarmglocken schrillen lässt.
KREMS. "Es geht hier nicht bloß um Sachbeschädigung, sondern um viel mehr. Darum haben wir diese Schmierereien sofort nach dem Verbotsgesetz angezeigt", sagt die Managerin jenes Einkaufszentrums, in dessen Parkhaus zwei strafunmündige Burschen, zwölf und 13 Jahre alt, ein Hakenkreuz geschmiert haben.
"Kinder sind Spiegel der Eltern und der Gesellschaft. In Erziehung und politischer Bildung muss jetzt besonders viel Aufklärungsarbeit geleistet werden", so die Managerin. Gemeinderat Nikolaus Lackner (KLS) sieht in den Schmierereien ein politisches Problem: "So etwas fällt nicht vom Himmel. Leider fällt negative Propaganda zurzeit auf fruchtbaren Boden, weil es zu wenig politische Bildung in vielen Elternhäusern gibt." Das gesellschaftliche Klima sei derzeit bedenklich, wie Lackner beschreibt: "Die extreme Rechte erfährt einen Aufschwung, zudem verschwimmen die Grenzen zwischen Kritik an der israelischen Regierung und menschenverachtendem Antisemitismus." Robert Kermer bringt indes Beispiele von anderen politischen Propaganda-Schmierereien in Krems und moniert: "Ich bin der Meinung, dass man genauso wie bei rechtsradikalen Schmierereien, diese sofort entfernen beziehungsweise unlesbar machen sollte."
Brau-#%chen wir härtere Strafen für politische Graffiti?
Graffitis: Was blüht Sprayern in Krems?
Hannes Zimmermann, Bereichsleiter Gemeindebehörde: „Ohne vorherige Zustimmung angebrachte Graffitis an im Eigentum der Stadt befindlichen Objekten werden als vorsätzliche Sachbeschädigung zur Anzeige gebracht. In einigen Fällen konnten die Täter ausgeforscht werden, teilweise erst wesentlich später als Zufallstreffer aufgrund von Social-Media-Postings beziehungsweise Fotobeweisen. Die letzte größere Graffiti-Attacke an öffentlichen Einrichtungen (insbesondere Parkdecks, Unterführungen, sonstigen sichtbaren Mauern) erfolgte im Vorjahr durch einen mittlerweile ausgeforschten Einzeltäter!“
Graffitikünstler unterwegs, ein Beispiel aus November 2020:
KREMS. Ein 27-jähriger Kremser und ein 25-jähriger St. Pöltner sprühten am 9. November gegen 15 Uhr ein Graffiti in der Unterführung der B37 im Stadtgebiet von Krems. Die Beamten der Polizeiinspektion Krems wurden telefonisch von dem Vandalenakt informiert.
Die kurze Zeit nach dem Anruf eingetroffenen Polizisten ertappten die beiden beim Sprühen. Die n Beschuldigten zeigten sich nach anfänglichem Leugnen voll geständig. Bei ihnen wurden 151 Spraydosen und Graffitiequipment sichergestellt.
Hinweise erbeten
Aufgrund der Angaben, dass die beiden im gesamten Bundesgebiet als Künstler unterwegs seien, wird von weiteren Tatorten ausgegangen.
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