Herausforderung für Allergiker
Klimaerwärmung lässt Pollenflug früher starten

Assoz. Prof. Priv.-Doz. DDr. Peter Valentin Tomazic: | Foto: Mario Gimpel
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Niesanfälle, rinnende Nasen, tränende Augen. Es herrscht Pollenalarm. Schon. Heuer waren bereits Anfang Jänner erste Haselpollen in der Luft – fast ein Monat (!) früher als im langjährigen Schnitt.

REGION. Schuld am vorzeitigen Pollenflug ist die Klimaerwärmung. Allergiker müssen sich generell auf früher einsetzende Pollenbelastungen einstellen und sollten sich rechtzeitig rüsten. Mediziner empfehlen die allergen-spezifische Immuntherapie, die es neben Spritzen und Tropfen auch als praktische Tablette gibt und die Abwehrkräfte nachhaltig wieder an die Allergieauslöser gewöhnt. Bei rechtzeitigem Therapiebeginn spüren betroffene Allergiker meist bereits in der bevorstehenden Pollensaison eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden.

Klimaerwärmung

Durch die Klimaerwärmung werden die Winter wärmer und die Natur erwacht immer früher aus ihrem Winterschlaf. Das bekommen auch jene Menschen zu spüren, die auf den Blütenstaub bestimmter Pflanzen allergisch reagieren. Die Blühzeiten verschieben sich nach vorne und drüber hinaus dauert die Pollensaison – und damit die Leidenszeit für Allergiker – immer länger. „Bei einer Allergie verkennt das Immunsystem die eingeatmeten Pollenkörner als Bedrohung und wehrt sie ab. Diese daraus resultierenden Beschwerden müssen rasch behandelt werden, damit sich die allergische Entzündung von den oberen nicht in die unteren Atemwege ausbreitet und eine chronische Asthma-Erkrankung verursacht“, sagt Assoz. Prof. Priv.-Doz. DDr. Peter Valentin Tomazic von der Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde in Graz.

Allergie nachhaltig bessern

Antiallergische Medikamente wie Antihistaminika und Kortison-Sprays lindern die Symptome gut und rasch, haben aber keinen dauerhaften Effekt. Langfristige Erleichterung bietet nur die Allergen-Immuntherapie (AIT), die auch unter den Begriffen Allergie-Impfung oder Hyposensibilisierung bekannt ist. Dabei wird das Allergen, das die Allergie auslöst, über einen Zeitraum von etwa drei Jahren in Form von Spritzen, Tropfen oder Tabletten zugeführt. „Durch die regelmäßige Verabreichung eines standardisierten Allergenextrakts wird das Immunsystem trainiert und es entsteht ein Gewöhnungseffekt. Die Therapie greift also unmittelbar in den Krankheitsprozess ein und nimmt damit nicht nur die Symptome, sondern vor allem auch die Ursache der Allergie ins Visier“, erklärt Tomazic. Und das äußerst vielversprechend: „Bei einer Pollenallergie kann man von einer Erfolgsrate von rund 80 Prozent ausgehen und der Effekt ist nachhaltig.“

Je früher, desto besser

Der richtige Zeitpunkt, um das gestresste Immunsystem zu kurieren, ist die pollenfreie Zeit. Grundsätzlich ist ein Behandlungsbeginn zwar auch während der Allergiezeit möglich, aber: „Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto größer sind die Aussichten auf Linderung und das Aufhalten des allergischen Marsches in die unteren Atemwege.“ Allergiker sollten daher rasch einen Facharzt für HNO-, Lungen- oder Hauterkrankungen aufsuchen, ihre Beschwerden abklären lassen und mit einer Therapie beginnen, um für die kommende Pollensaison gerüstet zu sein – die vermutlich früher als erwartet kommt.

Assoz. Prof. Priv.-Doz. DDr. Peter Valentin Tomazic: | Foto: Mario Gimpel
Foto: ALK by Kurt-Hoerbst

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