Kremser Kamingespräche: Universum im Kleinen
KREMS. „Machtsphären – erobern – erhalten- verlieren“ lautete der Titel des aktuellen Kremser Kamingesprächs, zu dem Konzeptgeber Edgar Niemeczek zwei Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur begrüßte. In einer Zeit, in der Gewinnmaximierung und Technologisierung wie Dogmen unserer Gesellschaft wirken, diskutierten Veronika Haslinger, Direktorin der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien und Professor Alfred Winter, Gründer des Kulturvereins Tauriska, über die Rückbesinnung auf das menschliche Maß oder ob der Anspruch „Größer ist besser“ tatsächlich über allem steht.
„Die Menschen wünschen sich wieder das kleine Fachgeschäft in der Innenstadt oder die persönliche Betreuung durch den Bankangestellten“, ortet Alfred Winter eine Gegenströmung zur Globalisierung. Mit der Gründung des Vereins Tauriska zur Förderung eigener Kultur- und Regionalentwicklung in der Region Nationalpark Hohe Tauern setzte er sich schon 1986 für mehr kulturelle und wirtschaftliche Eigenständigkeit in den Regionen ein.
Auch Friedrich Wilhelm Raiffeisen galt zu seiner Zeit als Sozialreformer und so stimmt Veronika Haslinger mit vielen Thesen Leopold Kohrs durchaus überein. Werte wie Selbständigkeit, Regionalität, Subsidiarität und Solidarität gehören zum Wertekanon des Raiffeisen-Konzerns. Dennoch existiere das Kleine immer in Verbindung mit dem Großen. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, müsse man manchmal größere Verbünde schaffen. Wachstum alleine dürfe aber nicht die einzige Zielsetzung sein. Eine gelungene Umstrukturierung oder Fusionierung erfordere eine genaue Recherche, erfolge besonnen und drücke sich durch gesellschaftliche Nachhaltigkeit aus.
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