Kirchen Kunst Kremstal
Tobias Moretti und Wood Sounds begeisterten in Imbach
Es war der langanhaltenste donnernde Applaus, den so mancher Gast je gehört hatte, der am Ende der historisch-zeitgenössischen Performance von Tobias Moretti und Wood Sounds ertönte. Was diesem Applaus vorausging, war eine hochkarätige Verknüpfung von William Shakespeares Texten und Musik des 16. und 17. Jahrhunderts.
IMBACH. So wie die Klosterkirche Imbach nach ihrer Restaurierung ihre historischen Vorzüge mit modernen Akzenten beleuchtet, so verwoben auch Tobias Moretti und das Ensemble Wood Sounds Altes mit einer modernen Performance.
Dem Verein "Kirchenkunst Kremstal" ist es gelungen, das prominent besetzte Programm "My love ist as a fever" nach Imbach zu holen, was das Publikum mit einem schnell ausverkauften Haus dankte.
Und tatsächlich war es ein Highlight, das der neugegründete Kulturverein „Kirchenkunst Kremstal“ unter seinem engagierten Obmann BM Ernst Wanner am Martinstag einem riesigen Publikum, darunter sogar Diözesanbischof Dr. Alois Schwarz präsentierte.
Inspiration Shakespeare
Der Konzerttitel „My love is a fever“ stammt aus dem 147. Sonett von William Shakespeare. Tobias Moretti interpretierte in seiner unverwechselbaren Art Texte von William Shakespeare sowie von ihm inspirierte Texte von Heinrich Heine, Rainer Maria Rilke, Franz Kafka, Paul Celan. Das Instrumentalensemble „Wood Sounds“ besteht aus acht Musikern, die auf alte Musik spezialisiert sind. Es umrahmte die Texte mit Instrumentalsätzen von Henry Purcell, John Dowland, John Blow und Georg Friedrich Händel. Morettis ausdrucksstarke Mimik und Gestik unterstützte dabei den tiefen Gehalt der Texte: Leben und Tod in allen Facetten menschlicher Liebe. Unter den Musikern ist auch Julia Moretti, die Oboe studiert hat und Erfahrung in Barockensembles gesammelt hat.
Originalkompositionen und Improvisationen
Neben der ungemein lebendigen Wiedergabe der Originalkompositionen erklangen auch spontane (Klang)Improvisationen, die gesprochenen Texte ausdeutend und ergänzend. Mit dem Einsatz von eigener Singstimme und Violaklängen war Morettis Künstlerpersönlichkeit die überstrahlende Größe des Abends: In einer spannungsgeladenen Wiedergabe die perfekte Kombination von Sprache und Musik.
Nach dem tosenden Applaus sang Moretti noch spontan: "Schlag nach bei Shakespeare".
Wood Sounds
Das Instrumentalensemble „Wood Sounds“ wurde von Morettis Gattin Julia, ausgebildete (Barock)Oboistin sowie dem jungen Geiger Florian Hasenburger gegründet und allmählich mit den Spezialisten für alte Musik Wolfram Fortin (Barockviola), Rainer Johannsen (Barockfagott, Blockflöte, Duduk), Pierre Pitzl (Barockgitarre, Viola da gamba), Stefan Gottfried (Cembalo und – als Nachfolger von Nikolaus Harnoncourt – Leiter des Concentus Musicus Wien), Walter Rumer (Kontrabass) und dem souverän agierenden Perkussionisten Georg Tausch zur derzeitigen Größe erweitert.
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